Weltspartag: Zinsen auf Rekordtief

Am 90. Weltspartag sind die Zinsen auf einem neuen Rekordtief. Bei täglich fälligen Einlagen bekommt man nur 0,06 bis 1,4 Prozent. Obwohl das deutlich unter der Inflationsrate liegt, raten die Banken dazu, trotzdem zu sparen.

Für Sparer sind die Zeiten alles andere als rosig. Da helfen auch die traditionellen Geschenke zum Weltspartag am 31. Oktober wenig. Die Zinsen sind auf einem Rekordtief und schwanken für täglich fällige Einlagen zwischen 0,06 und 1,4 Prozent.

Die niedrigen Zinsen sind die Folge der Sanierung des Euroraums, wurde am Freitag bei der Raiffeisenbank betont. „Die wirtschaftliche Situation war leider so schlecht, dass die EZB die Zinsen immer weiter gesenkt hat“, sagte Georg Kraft-Kinz, stv. Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien, „deshalb können wir unseren Sparern derzeit eben nicht so attraktive Zinsen anbieten, wie sie es gewohnt sind.“

Sparbuch liegt auf Geldscheinen

ORF.at/Christian Öser

Das Sparbuch ist die beliebteste, aber nicht immer die beste Sparform

Sparen als Vorsorge

Sparen zahle sich dennoch aus, versichern die Bankmanager, auch wenn die Zinsen oft unter der Inflationsrate liegen. „Sparen ist in erster Linie unter dem Aspekt der Vorsorge zu sehen, sich etwas auf die Seite zu legen, Reserven zu schaffen für etwas Unvorhergesehenes“, sagte Günther Ritzberger von der Hypo NÖ Landesbank, „trotz der niedrigen Zinsen ist das Sparbuch nach wie vor die beliebteste Sparform in Niederösterreich.“

Fakten zum Sparen

  • Sparbuch und Bausparer sind die beliebtesten Sparformen
  • Die Österreicher können auf
    360 Milliarden Euro Erspartes zurückgreifen
  • Sechs Prozent des Einkommens werden im Schnitt gespart
  • Die Zinsen liegen derzeit für täglich fällige Einlagen zwischen 0,06 und 1,4 Prozent

Das Geld unter den sprichwörtlichen Kopfpolster zu legen, sei jedenfalls keine Alternative, hieß es beim Regionalspartag der Hypo Niederösterreich in St. Pölten, die Spareinlagen würden auch großteils wieder in der Region investiert.

Wer sein Geld mittel- oder langfristig anlegen will, könne auch in Lebensversicherungen, Immobilien oder Aktien investieren, wobei laut Ritzberger eine Regel immer gelte: „Höhere Verzinsung bedeutet auch immer ein höheres Risiko.“ Pauschalempfehlungen gebe es hier allerdings nicht, „es ist immer erforderlich, sich mit seinem Berater zusammenzusetzen.“ Auch Georg Kraft-Kinz von der Raiffeisen Landesbank empfiehlt, neben dem klassischen Sparbuch auch andere Sparformen ins Auge zu fassen: „Für die Pensionsvorsorge empfehlen wir auch, den Mut zu haben, Wertpapierfonds zu kaufen.“

Höhere Zinsen nicht in Sicht

Die Zinsen werden noch längere Zeit nicht steigen, sind sich die Bankmanager einig, zumindest in den kommenden zwei bis drei Jahren. Die Sparquote ist im Vergleich zu den letzten Jahren jedenfalls gesunken: derzeit legen die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher im Schnitt sechs Prozent ihres Einkommens auf die Seite. Laut Nationalbank können die Österreicher auf insgesamt 360 Milliarden Euro Erspartes zurückgreifen.