Karl Korabs poetische Landschaften

Lange Zeit war er der international erfolgreichste Maler Österreichs: Karl Korab. Dem Waldviertler Künstler und seinen ganz eigenständigen Landschaftsmalereien und Zeichnungen ist jetzt eine Retrospektive im Landesmuseum gewidmet.

In seinen vielen Ölgemälden zum Thema Landschaft stehe im Hintergrund die Suche nach der absoluten Form, sagte am Sonntag der künstlerische Leiter des Landesmuseums, Carl Aigner, in seiner Eröffnungsrede über das Werk von Karl Korab.

Bild von Karl Korab

Landesmuseum NÖ

War Korab auch in seinen Bildkompositionen in den 1970er-Jahren noch vom Surrealismus geprägt, so veränderte und erweiterte sich später seine Bildsprache in eine Landschaft, die unter den Dingen, unter der Erde liegt. Maßgeblich verantwortlich für diesen neuen Zugang zur Landschaftsdarstellung war seine Begegnung mit dem Paläontologen Fritz Steininger, der ihn auch zu Ausgrabungen im Wald- und Weinviertel mitgenommen hatte.

Bild von Karl Korab

Landesmuseum NÖ/ Christoph Fuchs

In den Grafiken stehen die Strukturen der Wald-und Weinviertler Dörfer mit Mittelpunkt seines Schaffens. Dachstrukturen und Häuser, die sich quasi in die Landschaft drücken.

Zur Person

Karl Korab wurde 1937 in Falkenstein im Weinviertel geboren. Er maturierte am Realgymnasium in Horn. 1957 begann er mit dem Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste. Immer wieder wurde er als Jahrgangsbester ausgezeichnet. Nach dem Studium avancierte er durch die Zusammenarbeit mit dem internationalen Galeristen Krigier zum erfolgreichsten österreichischen Künstler. Er zog nach Sonndorf bei Maissau, wo er bis heute sein Atelier führt.

In der Retrospektive ist das druckgrafische Werk ausgespart, es hätte wegen der Fülle der Arbeiten den Rahmen gesprengt, sagte Carl Aigner. In der Ausstellung ist auch ein Ölgemälde ausgestellt, das bewusst nicht fertiggestellt wurde, um zu zeigen, wie komplex der Aufbau der Farbschichten in Korabs Ölbildern ist. Karl Korab hatte Bedenken, dieses unvollendete Werk herzuzeigen. Er meinte scherzhaft in der Vernissage am Sonntag, er befürchte, dass Besucher es als fertiges Werk ansehen könnten und kaufen wollten.

„Ich wollte immer schon Maler werden“

Schon während der Schulzeit im Horner Bundeskonvikt zeichnete er unter anderem Akte auf außerordentlich hohem künstlerischen Niveau. Wegen dieser Zeichnungen musste er die Schule verlassen. In den Kaffeehäusern von Horn hatte er bereits als Schüler Ausstellungen organisiert und Blätter verkaufen können. In dieser Zeit war er in seinen Grafiken auch stark von Alfred Kubin beeinflusst. In seinen frühen Ölbildern kamen dann die Themen Mensch und Maschine dazu.

Bild von Karl Korab

Landesmuseum NÖ/ Reinhard Kasper

Der heute 78-jährige Meister der klassischen Maltechnik ist nach wie vor eifrig künstlerisch tätig. „Ich habe die Freude am Malen nicht verloren“, sagt er am Rande der Vernissage, die von sehr vielen Freunden, Liebhabern seiner Bilder, Sammler und Künstlerkollegen besucht wurde. Die Ausstellung ist bis 26. Oktober geöffnet.

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