Widerstand gegen Deponie in Gerasdorf

Die niederösterreichischen Grünen haben am Freitag einen geplanten „Deponiehügel“ in Gerasdorf bei Wien kritisiert. Sie befürchten neben der Staub- und Lärmbelästigung eine Verschandelung der Landschaft.

Die Deponie in Gerasdorf existiert bereits. Dabei handelt es sich um eine Schottergrube, die aufgefüllt werden muss. Wenn sie allerdings voll ist, wollen die beiden Betreiber weiterhin Bodenaushub in Form eines Hügels ablagern.

45 Meter hoher Hügel

In der flachen Landschaft der an Wien angrenzenden Gemeinde soll demnach im Zeitraum von 40 Jahren ein 45 Meter hoher Hügel, bestehend aus abgelagertem Bodenaushubmaterial, entstehen. Das Projekt werde vermehrte Staubbelastung, Lärm und erhöhten Lkw-Verkehr mit sich bringen, warnte Klubobfrau Helga Krismer und äußerte gemeinsam mit der lokalen Bürgerinitiative „Lebenswertes Gerasdorf“ Bedenken hinsichtlich des Landschaftsschutzes.

„Neben dem Marchfeldkogel soll nun ein weiterer Kogel in Gerasdorf aus dem Boden schießen, die Region wird damit zur Mülldeponie für die großen Bauvorhaben von Wien und Umland“, kritisierte Krismer in einer Aussendung. „Eine derartige Belastung mit Lkw-Verkehr und damit verbundenen Lärm und Staub in einem Feinstaubsanierungsgebiet ist für die Bevölkerung nicht zumutbar.“

Grüne-Klubobfrau Helga Krismer mit Vertretern der Bürgerinitiative „Lebenswertes Gerasdorf“

Die Grünen

Grüne-Klubobfrau Helga Krismer (Mitte) mit Vertretern der Bürgerinitiative „Lebenswertes Gerasdorf“

Grüne fordern „Lösung für die Region“

Während die Gemeinden mit Abschlagszahlungen „geködert“ würden, werde die Landschaft für immer verschandelt. Krismer forderte das Land Niederösterreich auf, im Sinne der Bevölkerung und des Natur- und Landschaftsschutzes gemeinsam mit Wien eine Lösung für die Region zu schaffen und „diese nicht als Müllhalde zu missbrauchen“.

Leopold Kovanda, einer der Betreiber der Deponie in Gerasdorf, versteht zwar auf Anfrage von noe.ORF.at die Sorgen, sieht sich aber selbst unter Zugzwang. „Wir stehen derzeit vor dem Problem, dass es nicht möglich ist, Deponieflächen zu generieren. Auf Grund dieses Misstandes sehen wir uns gezwungen, die Flächen, die bereits verfüllt sind, optimal auszunutzen.“ Der Hügel wäre laut Kovanda in 30 Jahren um die 40 Meter hoch und soll danach begrünt werden.

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