Neun Sitzenbleiber in Volksschulklasse

In der dritten Klasse der Volksschule Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen an der Thaya) sind laut Volksanwaltschaft im vergangenen Schuljahr nicht weniger als neun Schüler sitzengeblieben. Diese prüft den Fall nun.

In dem Fall sei an der pädagogischen Befähigung der Lehrerin zu zweifeln und der dringende Verdacht eines Missstandes in der Schulverwaltung gegeben, wurde am Donnerstag in einer Aussendung mitgeteilt. Volksanwalt Peter Fichtenbauer, zuständig für die Überprüfung der Verwaltung im Bereich Schulwesen, habe ein amtswegiges Prüfverfahren eingeleitet.

„Traumatisierendes Ereignis für Kinder“

Insbesondere werde hinterfragt, „ob dieser Fall der Schulaufsichtsbehörde bekannt war und ob eine Überprüfung der pädagogischen Qualität des Unterrichts erfolgt ist“. Fichtenbauer: „Ein solches Ereignis ist traumatisierend für Kinder. Sollten pädagogische Mängel festgestellt werden, so müssen dienst- beziehungsweise disziplinarrechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen ergriffen werden.“

Er wisse von acht Fällen, sagte der zuständige Pflichtschulinspektor Franz Weinberger am Donnerstag auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA). Es habe sich an der Volksschule Groß-Siegharts um eine „außerordentlich leistungsschwache Klasse vom Schuleintritt weg“ gehandelt. Weinberger verwies darauf, dass es in der ersten und zweiten Klasse die „Möglichkeit der Umstufung“ gebe. Dies hätten Eltern trotz Empfehlung abgelehnt. In der dritten Klasse habe es im Halbjahr acht angekündigte „Nicht genügend“ gegeben.

Laut Weinberger sahen die Eltern von vier Kindern dann ein, dass eine Umstufung notwendig gewesen wäre. Sie hätten eine freiwillige Wiederholung beantragt. Mit dem „Nicht genügend“ in den vier anderen Fällen sei nur eine Familie nicht einverstanden gewesen.