Globart Award an Michael Haneke verliehen

Für sein künstlerisches und gesellschaftliches Engagement ist am Donnerstag Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke der Globart Award verliehen worden. Der Oscar-Preisträger hat seine Wurzeln in Niederösterreich.

Im Rahmen der Eröffnung der 19. GLOBART Academy in Krems wurde Haneke der GLOBART Award verliehen. Er habe den Preis bekommen, weil „er in seinen Filmen unvergleichlich subtil und kompromisslos Realitäten aufzeigt“, lautet die Begründung der Jury.

Bei der Verleihung bezeichnete Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) Michael Haneke als beispielgebende Persönlichkeit. „Persönlichkeiten wie Michael Haneke sind beispielgebend", so Pröll. Er bedankte sich bei Haneke „dafür, dass du unser Heimatland Niederösterreich sehr intensiv im Herzen trägst“. Denn Haneke hat zwei Bezugspunkte zu Niederösterreich: Er ist in Wiener Neustadt aufgewachsen und wohnt seit einigen Jahren in der Nähe von Waidhofen an der Thaya. Persönlichkeiten wie Vaclav Havel, Ernesto Cardenal und Riccardo Muti haben den GLOBART Award bereits verliehen bekommen.

Globart

ORF

Landeshauptmann Erwin Pröll, Sandra Kegel, Michael Haneke mit Frau Suzie Haneke und Heidemarie Dobner (v. r.)

Filme Hanekes „ziehen Zuschauer ins Ungewisse“

Die Laudatio auf den Preisträger wurde von Sandra Kegel, Feuilleton-Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Jurorin des Ingeborg Bachmann-Preises, gehalten. Die Filme Hanekes seien „Dokumente des Sichtbaren, aber sie erklären nicht, sie sind nicht ausrechenbar“, betonte sie: „Sie verzichten auf herkömmliche Dramaturgie, sie ziehen den Zuschauer ins Ungewisse, ins Dunkle.“

Haneke freue sich über die Verleihung dieses Preises auch aus dem Grund, weil es bereits „eine beeindruckende Liste an Preisträgern“ gebe, sagte Michael Haneke in seinen Dankesworten. Er ist zudem der erste Filmschaffende, dem diese Auszeichnung verliehen wurde. „In einer Zeit, in der der Film ja alles tut, um ein Image zu entwerfen, das nicht der Kunst entspricht, ist es sehr schön, wenn es als Kunstform wahrgenommen wird und auch geehrt wird“, so Haneke.

Links: