Schallaburg führt in die Islam-Schau 2017 ein

Nach den 1970er-Jahren heuer widmet sich die Schallaburg (Bezirk Melk) im kommenden Jahr dem Islam. Mit einer am 21. Oktober startenden Vortragsreihe sollen Einblicke in das Ausstellungsthema gegeben werden.

Im Fokus der Ausstellung vom 18. März bis 5. November 2017 steht das Verhältnis zwischen muslimisch und „westlich abendländisch“ geprägten Kulturen in Österreich. Ausgangspunkt der Schau werden Begegnungsräume sein, wurde in einer Aussendung der Schallaburg erläutert: Anhand „vertrauter“ Situationen im täglichen Zusammenleben von Menschen werden in acht Kapiteln aktuelle Fragen, historische Hintergründe und unterschiedliche Sichtweisen einander gegenübergestellt und laden zu einer vertiefenden interkulturellen Auseinandersetzung ein.

„Ein Ort, der Lust auf mehr Begegnung macht“

Lisa Noggler-Gürtler leitet das Ausstellungsteam, das sich dem Thema in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftern und muslimischen Communities in Wien wie unter anderem dem Archiv der Migration, der Brunnenpassage und der Islamischen Glaubensgemeinschaft nähert.

Schallaburg im Abendlicht mit weißen Festzelten davor

ORF

„Islam“, von 18. März bis 5. November 2017 auf der Schallaburg

„Es ist unzweifelhaft ‚Arbeit‘, sich ständig mit Dialog und Begegnung auseinanderzusetzen. Aber dies ist unbedingt nötig, um auch in Zukunft gut miteinander leben zu können. Diese Ausstellung möchte ein Ort sein, an dem dieser Austausch leichter fällt, spannender wird und Lust auf mehr Begegnung macht“, meint die Kulturmanagerin.

Zum ersten öffentlichen Vortrag am 21. Oktober (19.00 Uhr) wird Sinyan Qasem vom Verein Ufuq.de aus Berlin auf der Schallaburg erwartet. Der gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus engagierte Sprach- und Kulturwissenschafter wird zum Thema „Religiosität, Radikalität und Resilienz: Was bedeutet eigentlich muslimisch sein?“ referieren. Es geht dabei um die Diskrepanzen zwischen dem Alltag von Muslimen und den Vorstellungen über islamisches Leben.

Am 11. November folgt „Peer Education als Ansatz historisch-politischer Bildung in Ausstellungsprojekten“ mit Jona Schapira vom Anne-Frank-Zentrum Berlin. Die Wiener Kunst- und Kulturvermittlerin Karin Schneider wird am 20. Jänner 2017 über „Kommunikationsprozesse in Ausstellungen als Möglichkeitsraum Konflikte (kennen)zu lernen“ „sprechen. „Kultur im Dialog! Dialog als Methode in der Kulturvermittlung und Erwachsenenbildung“ lautet das Thema am 17. Februar, zu Gast ist Gundula Avenarius (Kultur im Dialog, Berlin). Am 10. März beschließt Moussa Al-Hassan Diaw (Vorstandsmitglied der NGO DERAD-Netzwerk sozialer Zusammenhalt, Extremismus-Prävention und Dialog, Wien) die Reihe mit dem „Politische Salafiyya und gewalttätiger Extremismus“.

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