Dubuffets Sammlung im Museum Gugging
Jean Dubuffet war einer der ideenreichsten Köpfe in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Mitter der 1940er Jahre hatte er plötzlich genug von der etablierten Kunst und machte sich auf die Suche nach einer neuen Kunst, die frei unbeeinflusst antiintellektuell und roh - also „brut“ sein sollte.
Dubuffet fand diese neue Kunst auf der Straße, in Gefängnissen, in der Volkskunst oder in psychiatrischen Kliniken innerhalb Europas. Diese Kunst sollte für Dubuffet zur Grundlage des von ihm entwickelten Begriffs Art Brut werden. Das museum gugging zeigt ab dem 25. Jänner 169 Arbeiten aus Dubuffets berühmt gewordener Sammlung. In ihr befinden sich Werke heute anerkannter Künstlerinnen und Künstler, etwa von Adolf Wölfi oder Auguste Forestier.
Urkern der Collection de l’Art Brut
Im Herbst 1949 organisierte Dubuffet in der Pariser Galerie Drouin eine Ausstellung zur „L’Art Brut“, bei der 200 Arbeiten, die er im Laufe der vergangenen Jahre gesammelt hatte, gezeigt wurden. Die Art Brut war für den französischen Künstler eine Art Manifest gegen die Kunstwelt. Er stellte in Frage, was gemeinhin als offizielle Kunst galt. „Die echte Kunst ist stets dort, wo man sie nicht erwartet“, so Dubuffet.
Sendungshinweis
„Radioclub auf Radio NÖ“, 26.1.2017
1971 vermachte Jean Dubuffet seine Sammlung der Stadt Lausanne. Daraus entstand die Collection de l’Art Brut. Das Museum wurde am 26. Februar 1976 gegründet, im Februar 2016 feierte die Collection ihr 40-jähriges Jubiläum. Die Ausstellung in Gugging „jean dubuffets art brut.! die anfänge seiner sammlung“ ist der Urkern der Collection de l’Art Brut. Am Mittwoch ist die Ausstellung mit der Kuratorin Sarah Lombardi im museum gugging eröffnet worden.
Links:
- Galerie Gugging zeigt “mit strich und farbe” (noe.ORF.at; 24.11.2016)
- museum gugging