Reisner bleibt Ärztekammer-Präsident

Die konstituierende Vollversammlung der NÖ Ärztekammer und die Kurienversammlungen haben am Mittwoch die bisherige Koalition bestätigt. Christoph Reisner bleibt Präsident, obwohl er bei der Wahl am 1. April nur Zweiter geworden war.

Laut einer Aussendung der Ärztekammer besteht die Koalition aus fünf der sechs in der Vollversammlung vertretenen Gruppierungen. Sie stehe somit „auf breiter Basis“. Damit sei sichergestellt, dass der Reformkurs der Ärztekammer weitergeführt werde, heißt es nach der Wahl.

Neben Reisner als Präsident fungieren Gerrit Loibl als Erster Vizepräsident, Ronald Gallob als Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärzte sowie Dietmar Baumgartner als Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Wolfgang Walentich ist sozialpolitischer Sprecher, Franz Haunlieb der Finanzreferent.

Reisner verlor Platz eins an Stippler

Aus der Ärztekammerwahl in Niederösterreich am 1. April war der „Ärzteverband Niederösterreich - Team Dr. Andreas Stippler“ als stimmen- und mandatsstärkste Fraktion hervorgegangen. Auf die Liste entfielen 19 der 53 Sitze. An zweiter Stelle landeten „Die Engagierten - Reisner, Hasenhündl, Laschitz, Unterweger / Wahlärzte, Spitalsärzte, Kassenärzte“ mit elf Mandaten. Die Liste von Präsident Reisner war vor fünf Jahren noch Erster (15 Mandate).

In der Koalition Reisners finden sich alle anderen Listen, die in die Kammer gewählt wurden, bis auf jene von Stippler. Die weitere Verteilung der Sitze: „ARGUS“ elf Mandate, „Die Niedergelassenen/IGMed/ARGUS“ sieben, Liste „Vereinigte Ärzte NÖ -VÄN“ drei und „Spitalsärzte NOE et al.“ zwei Mandate. Die Wahlbeteiligung betrug 46,96 Prozent. Sie war damit niedriger als vor fünf Jahren (48,57 Prozent). 7.607 Ärztinnen und Ärzte aus Niederösterreich waren stimmberechtigt.

Ärzteverband: „Koalition rund um Wahlverlierer“

Die stimmenstärkste Fraktion, der „Ärzteverband Niederösterreich“, der nicht in der Koalition vertreten ist, bedauerte in einer Aussendung, „dass wir unseren Wahlauftrag nicht umsetzen können. Es gab leider keine Bereitschaft zum Gespräch. Während anderswo die Wahlsieger zur gestaltenden Kraft aufsteigen und den neuen Präsidenten stellen, erleben wir in Niederösterreich eine ‚Koalition rund um den Wahlverlierer‘.“

Der Ärzteverband sieht sich in den kommenden Jahren daher in der Rolle des Kontrollierenden: „Wir werden diejenigen sein, die der ‚neuen alten Kammerführung‘ mit Argusaugen auf die Finger schauen. Wir werden diejenigen sein, die dann die Stimme erheben, wenn die ‚neue alte Führung‘ wieder im alten Fahrwasser landet“, heißt es in der Aussendung.

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