Brief an Kern: „Umdenken bei Atomkraft“

In einem Brief haben sich die Landeshauptleute Mikl-Leitner und Stelzer an den Bundeskanzler gewandt. Sie forderten sein Gespräch mit Frankreich, Tschechien und der Slowakei für ein Umdenken in der Atompolitik zu nutzen.

Tschechien und die Slowakei verfügen jeweils über zwei Atomkraftwerk-Standorte. Beide Länder planen einen groß angelegten Ausbau, in der Slowakei sind drei weitere Standorte geplant, in Tschechien zwei. Darüber hinaus soll das tschechische Atomkraftwerk Dukovany um zwei Reaktoren erweitert werden - mehr dazu in Niederösterreich kämpft weiter gegen Dukovany (noe.ORF.at; 26.10.2016).

Zudem prüft Tschechien aktuell Atommüll-Endlagerstandorte nahe der österreichischen Grenze - mehr dazu in Atommüll-Endlager sorgt weiter für Aufregung (noe.ORF.at; 21.8.2017). Ein potentieller Standort wäre nur rund 21 Kilometer von Niederösterreich entfernt. Gegen jene Pläne wollen Niederösterreich und Oberösterreich „entschlossen kämpfen“, hieß es in dem Brief an Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). „Wir ersuchen Sie daher, ihr Gespräch zu nutzen, um ein Umdenken in der Atompolitik dieser Länder zu forcieren“, so die beiden Landeshauptleute in dem Schreiben am Dienstag.

„Auf allen Ebenen gegen Endlager eintreten“

„Endlager für radioaktiven Müll ist ein großes Sicherheitsrisiko für die Menschen in unserem Land“, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner (ÖVP) gegenüber noe.ORF.at. Daher seien wir gefordert „auf allen Ebenen gegen Endlager in unmittelbarer Nähe unserer Heimat einzutreten“, schrieben Mikl-Leitner und Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Kern trifft am Mittwoch am Rande der Salzburger Festspiele die beiden Regierungschefs aus Tschechien und der Slowakei sowie den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Aktuell betreibt Frankreich 58 Reaktoren und zählt damit innerhalb der Europäischen Union zu jenen Ländern, die am stärksten auf Atomenergie setzen.

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