Immer mehr Asylquartiere stillgelegt

Die rückläufigen Zahlen an ankommenden Asylwerbern haben auch Konsequenzen im Bereich der Grundversorgung. Immer weniger Quartiere werden benötigt. Man beobachte die internationale Situation jedoch weiterhin, heißt es.

Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung in den Jahren 2015 und 2016 wurden in Niederösterreich gemeinsam mit den Gemeinden 10.000 neue Plätze für die Unterbringung und Betreuung von Asylwerberinnen und Asylwerbern geschaffen. Seitdem sind die Flüchtlingszahlen jedoch immer weiter zurückgegangen. In der Folge wurden kontinuierlich Asylunterkünfte geschlossen, aktuell etwa in Neulengbach (Bezirk St. Pölten). Auch der Quartiersbetrieb auf dem Stiftsgelände in Melk läuft derzeit laut Caritas aus.

Heuer schon 20 Quartiere stillgelegt

Seit Jahresbeginn wurden in ganz Niederösterreich etwa 20 Asylunterkünfte geschlossen. Nicht weiter benötigt wurden außerdem sechs Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Der Rückbau ist möglich, weil derzeit im Vergleich zum Vorjahr etwa um ein Drittel weniger Flüchtlinge in Niederösterreich betreut werden.

Die verbliebenen - heuer knapp mehr als 10.000, davon etwa 700 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - sind auf 634 Betreuungseinrichtungen aufgeteilt. „Ein großes Augenmerk liegt weiterhin darauf, die Flüchtlinge möglichst großräumig auf Niederösterreich zu verteilen“, sagt der für Asyl zuständige Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). Dadurch wolle man auch in Zukunft die zielgerichtete Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt gewährleisten. Zu Spitzenzeiten seien Asylwerber jedenfalls in mehr als 70 Prozent aller Gemeinden untergebracht worden.

Schließung nur „vorläufig“

Androsch sprach lediglich von einer „vorläufigen“ Stilllegung der Quartiere: „In enger Abstimmung mit dem Innenministerium werden dabei aber stets internationale Entwicklungen beobachtet und unserer landespolitischen Verantwortung entsprechend Unterbringungsreserven vorgehalten“, versichert er.

Links: