Waldviertel-Rallye: Wehmut zum Abschied

Bei der Waldviertel-Rallye liegt Raimund Baumschlager nach dem ersten Tag in Führung. Der vorläufig letzte Startschuss für Niederösterreichs größte Rallye-Veranstaltung sorgt nicht nur bei vielen Motorsportfans für Wehmut.

Seit 1981 rasen die besten Rallye-Piloten aus dem In- und Ausland durch das Waldviertel und lieferten dramatische wie auch positive Motorsport-Highlights. So wurde etwa Österreichs Rallye-Legende Franz Wittmann in den Achtzigerjahren zum Seriensieger.

Baumschlager: „Herzstück im Rennkalender“

Am Freitag machten sich die Boliden in Horn zum letzten Mal auf den Weg zu den Schotterstraßen im Norden Niederösterreichs. Für die Routiniers im Fahrerlager, wie den 13-fachen Staatsmeister Raimund Baumschlager, ist es ein Abschied mit Wehmut. „Für mich ist die Rallye ein Herzstück im Rennkalender. Dass die Veranstalter aus finanziellen Gründen nicht mehr weitermachen können, ist schade und verwunderlich, denn die Waldviertel-Rallye ist weltweit bekannt und genießt heute noch einen hohen Status“, so Baumschlager.

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Letzter Startschuss für Waldviertel-Rallye

Schnelle Autos und waghalsige Manöver gibt es heuer zum vorläufig letzten Mal im Waldviertel zu sehen. Nach der 37. Auflage ist Schluss.

Die Qualitäten der Rallye locken jährlich dutzende internationale Teams in das Waldviertel. „Es geht wahnsinnig schnell dahin. Man muss oft den Hintern zusammenzwicken, um sich in den engen Kurven zu überwinden“, weiß Baumschlager. Lokalmatador Christian Schubert-Mrlik ergänzt: „Die Streckenführungen sind genial und der hohe Schotteranteil reizt viele besonders.“

Auch unter den Fans war am ersten Tag der letzten Waldviertel-Rallye wehmütige Stimmung angesagt. „Früher haben in der Region auch viele Zuschauer übernachtet und mit den Siegern gefeiert. Es tut mir vor allem für die Gegend leid, dass jetzt Schluss ist“, schildert ein Waldviertel-Rallye-Stammgast aus Wien.

Rallyeauto Raimund Baumschlager

GEPA / Walter Luger

Raimund Baumschlager liegt nach Tag eins in Führung

Baumschlager knapp vor Neubauer

Trotz der Wehmut war Raimund Baumschlager auf den ersten Sonderprüfungen nicht zu bremsen und führt das Klassement nach dem ersten Renntag an. Weniger als drei Sekunden hinter dem Oberösterreicher kam Titelverteidiger Hermann Neubauer ins Ziel, der in der Gesamtwertung nur zwei Punkte vor Baumschlager in Führung liegt. Niki Mayr-Melnhof hat rechnerisch ebenfalls noch Titelchancen und liegt mit zwölf Sekunden Rückstand auf Platz drei. Die österreichische Vierfachführung komplettiert Christian Schuberth-Mrlik.

Die Entscheidung in der Staatsmeisterschaft ist damit weiter offen und fällt nach den neun verbleibenden Sonderprüfungen. Um 7.30 Uhr beginnt der finale Samstag in Rosenburg im Kamptal. Der Sieger wird gegen 18.00 Uhr in Fuglau bei Horn erwartet. „Man kann nur hoffen, dass die Menge an Zuschauern potenzielle Geldgeber überzeugt und dass die Rallye irgendwann in den Rennkalender zurückkehrt“, hofft Baumschlager.

Christoph Gregorites, noe.ORF.at

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