Flughafen: Polizei rüstet technisch auf

Mehr als 70.000 Menschen frequentieren im Durchschnitt täglich den Flughafen Schwechat. Das Stadtpolizeikommando vor Ort ist landesweit die größte Dienststelle der Polizei. Sie bekam jetzt eine neue, moderne Leitstelle.

Der Flughafen stellt - auch angesichts einer möglichen Terrorgefahr - sicherheitstechnisch komplexe Anforderungen, die in der neuen Leitstelle erfüllt werden sollen. In den letzten sechs Monaten wurde sie um knapp zwei Millionen Euro eingerichtet. Sie befindet sich im Objekt 801 auf dem Areal des Flughafens in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha). Mit der neuen Leitstelle wird das gesamte Flughafengelände überwacht. Der Aufgabenbereich ist laut Kommandant Leopold Holzbauer „ein sehr vielfältiger“. Die Leitstelle sei für den kriminal-, grenz-und fremden- sowie sicherheitspolizeilichen Dienst „essenziell“.

Neue Leitstelle Schwechat

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So werden etwa Hochsicherheitsflüge immer von einem Polizeihubschrauber aus gefilmt und direkt in die Zentrale übertragen. Es können aber auch ganz einfache Fälle rund um verdächtige Gepäckstücke oder Diebstahlsfälle abgewickelt werden. Die neue Leitstelle sei „auf höchstem technischen Standard“ eingerichtet worden, hieß es am Samstag bei der offiziellen Eröffnung. „Für uns ist damit die Möglichkeit gegeben, dass wir hier den gesamten Flughafen und das Stadtgebiet von Schwechat überwachen“, sagte Landespolizeidirektor Konrad Kogler.

„Wir haben auch die Möglichkeit, dass wir einen unmittelbaren Zugriff auf 2.600 Kameras haben. Das heißt, wenn hier Täter Diebstähle begehen, können wir schnell feststellen, wer das war“, so Kogler. Neben der 24 Stunden täglich besetzten Leitstelle selbst gibt es auch einen eigenen Einsatzraum, in dem unter anderem sogenannte Sonderlagen abgehandelt werden können.

Ofner: „Fast 2.000 Personen mit Sicherheit befasst“

Damit der Flughafen in Schwechat einer der sichersten der Welt bleibe, wolle man „das Beste vom Besten verfügbar haben“, betonte Vorstandsdirektor Günther Ofner. Er verwies darauf, das allein seitens des Airports „fast 2.000 Personen mit Sicherheit befasst“ seien. Hinzu kämen - inklusive Zoll - etwa 650 Mitarbeiter der Exekutive. Effiziente Sicherheitsarbeit bezeichnete Ofner als „in unserem eigensten Interesse“.

Projekte wie die derzeit im Probebetrieb befindlichen E-Gates für die Ein- und Ausreisekontrolle würden gemeinsam mit dem Flughafen umgesetzt, erläuterte Stadtpolizeikommandant Holzbauer - mehr dazu in Gesichtserkennung auf Flughafen wird getestet (noe.ORF.at; 3.12.2017). Selbiges gelte für sieben Notrufsäulen, die an „Hotspots“ in den Terminalbereichen eingerichtet worden und direkt mit der neuen Stadtleitstelle verbunden seien.

Neue Leitstelle in Schwechat

Zum Beispiel werden Hochsicherheitsflüge immer von einem Polizeihubschrauber aus gefilmt und direkt in die Leitstelle übertragen

Die Bilanz der Polizei Schwechat für 2016 wies Angaben vom Samstag zufolge neben 16.000 Notrufen etwa auch 1.200 besondere Sicherungsmaßnahmen bei Flügen, 124 Störungen der Zivilluftfahrt (Vorfälle an Bord, die aufgenommen wurden) und 721 Einsätze von sachkundigen Sprengstofforganen aus. Ähnliche Zahlen werden für das zu Ende gehende Jahr erwartet.

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