Neues Buch über Josef Hader: „Filme und mehr“

Als Kabarettist, Schauspieler und Drehbuchautor ist Josef Hader ein Multitalent. Nun ist über den in Nöchling (Bezirk Melk) Aufgewachsenen das erste Buch erschienen, in dem sich alles um den Filmschauspieler und -regisseur Hader dreht.

„Der Begriff des Volksschauspielers ist zwar ein wenig aus der Mode gekommen, aber wenn es jemanden gibt, auf den diese Charakterisierung zutrifft, dann ist es ohne Zweifel Josef Hader, der dank seiner unglaublich populären Kabarettprogramme – allein ‚Privat‘ wurde von rund 500.000 Menschen gesehen – und seiner zahlreichen Filmrollen in einer Klasse für sich spielt“, sagt Andreas Ungerböck, Herausgeber des Filmmagazins „ray“ und Herausgeber des im Schüren Verlag erschienenen Buchs „Josef Hader. Filme und mehr“.

Josef Hader Dreharbeiten Wilde Maus

APA/Hans Klaus Techt

Josef Hader bei den Dreharbeiten zu „Wilde Maus“

Josef Hader ist Simon Brenner

Josef Hader ist zweifellos populär und erfolgreich. Für seine Kabarettprogramme erhielt er zahlreiche Preise - vom Salzburger Stier über den Österreichischen und Deutschen Kleinkunstpreis bis zum Bayerischen Kabarettpreis und dem Dieter-Hildebrandt-Preis. Der Filmschauspieler Hader wurde unter anderem mit dem Nestroy-Ring, zwei Goldenen Romys, dem Großen Diagonale-Schauspielpreis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet. Im Dezember war Hader für den Europäischen Filmpreis nominiert - mehr dazu in Europäische Filmpreise für Bang und Borbely (news.orf.at; 9.12.2017).

Seine Darstellung des mehr als zerknautschten Ex-Polizisten und Auch-schon-nicht-mehr-Privatdetektivs Simon Brenner nach den Krimis von Wolf Haas („Komm süßer Tod“, „Silentium“, „Der Knochenmann“ und „Das ewige Leben“) ist schon längst österreichische Filmgeschichte.

Josef Hader Maria Schrader Europäischer Filmpreis

APA/dpa/Jens Kalaene

Josef Hader und Maria Schrader bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises am 9. Dezember 2017 in Berlin

Vom Landkrimi über Stefan Zweig bis zu „Wilde Maus“

„Doch Josef Hader hat längst bewiesen und beweist stets aufs Neue, dass er sich mit einem ihm zugeschriebenen Rollenfach nicht begnügt, und spätestens mit der grandiosen Darstellung des Schriftstellers Stefan Zweig in Maria Schraders ‚Vor der Morgenröte‘ hat er sich auch im ‚ernsten‘ Fach eindringlich zu Wort gemeldet. Und auch sein Regiedebüt ‚Wilde Maus‘, das bei den Berliner Filmfestspielen 2017 seine Premiere feierte, sorgte für berechtigtes Aufsehen“, meint Filmpublizist Andreas Ungerböck, dessen ausführliches Gespräch mit Hader allein 50 Seiten des Buches ausmacht.

„Josef Hader. Filme und mehr“ unternimmt gemeinsam mit dem 55-jährigen Kabarettisten, Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur eine Reise von den Anfängen bis zu den aktuellen Höhepunkten in seinem Schaffen. Neben dem Gespräch mit Hader geben Textbeiträge von Maria Hofstätter, Doris Knecht und Michael Pekler Einblick in die Vielschichtigkeit seiner Kunst, „die unter anderem darin besteht, die Menschen zu unterhalten und zugleich zum Nachdenken über die Welt und über sich selbst anzuregen – eine schwierige Kunst, die Josef Hader wie kaum ein anderer meisterlich beherrscht“, sagt Herausgeber Ungerböck.

Filmpremiere Das ewige Leben Murnberger Hader Waldstätten Moretti

APA/Herbert Pfarrhofer

Bei der Filmpremiere von „Das ewige Leben“: Wolfgang Murnberger, Josef Hader, Nora Waldstätten und Tobias Moretti (v.l.)

36 Filme in 30 Jahren

36 TV- und Kinofilme umfasst die Filmografie, die bei „Sternberg Shooting Star“ (1988) beginnt und bei „Der Tote im See“ (2018) endet. In diesen 30 Jahren war Josef Hader neben den bereits erwähnten Brenner-Filmen in so unterschiedlichen Produktionen wie „Duett“ (1992, Regie: Xaver Schwarzenberger), „Cappuccino Melange“ (1992, Paul Harather), „Indien“ (1993, Paul Harather), „Der Überfall“ (2000, Florian Flicker), „Blue Moon“ (2202, Andrea Maria Dusl), „Jagdhunde“ (2007, Ann-Kristin Reyels), „Ein halbes Leben“ (2008, Nikolaus Leytner), „Aufschneider“ (2010, David Schalko), „Die verrückte Welt der Ute Bock“ (2011, Houchang Allahyari), „Der Tote am Teich“ (2016, Nikolaus Leytner), „Vor der Morgenröte“ (2016, Maria Schrader) und „Die Migrantigen“ (2017, Arman T. Riahi).

Buchhinweis

Andreas Ungerböck (Hg.): Josef Hader. Filme und mehr. Schüren Verlag, 200 Seiten, 80 Fotos, 20,50 Euro.

Die Schauspielerin Maria Hofstätter schreibt über ihren oftmaligen Filmpartner Josef Hader: „Ich schätze Josef Hader als Menschen, zum Beispiel für seine Fähigkeit zur Selbstironie, seine Hilfsbereitschaft, sein soziales Engagement, seine Kollegialität und seine unaufgeregte Art, mit Erfolg und Popularität umzugehen. Am Künstler Hader schätze ich seine beeindruckende Bühnenpräsenz und seine mehrfache Begabung: Er kann schreiben, spielen, Regie führen. Was immer er macht, man kann mit Qualität rechnen.“

Reinhard Linke, noe.ORF.at

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