Feuerwerksproduzent mit Tradition

In Aggsbach-Markt (Bezirk Krems) sitzt einer der letzten Feuerwerksproduzenten Österreichs. Die Firma Pinto ist ein Familienbetrieb, der bereits in vierter Generation geführt wird. Die Rezepturen veränderten sich seit 1933 kaum.

1933 ließ sich der Italiener Vinzenz Pinto der Liebe wegen in Aggsbach-Markt nieder. Schon seine Familie in Neapel erzeugte Feuerwerkskörper. In der Wachau gründete er seine eigene Firma. Schon damals gab es Effekte wie goldene Palmen oder Silberregen, erzählt Urenkel Thomas Köchl, der nun das Unternehmen leitet: „Die Feuerwerke waren damals auch schon sehr aufwendig gestaltet und es gab auch bei meinem Urgroßvater schon zahlreiche Effekte. Sie hatten damals länger Zeit und brauchten für eine Feuerwerksbombe fast eine Woche.“

Mit Rezeptbüchern des Urgroßvaters

Mittlerweile werden im Familienbetrieb in Aggsbach-Markt fast 10.000 Raketen im Jahr hergestellt. 90 Prozent der Zutaten, wie Schwarzpulver, Titan oder Kupfer verwendete auch schon Vinzenz Pinto. „Nur der Reinheitsgrad ist vielleicht ein bisschen besser geworden als früher. Aber prinzipiell sind es noch immer die gleichen Chemikalien“, erzählt Thomas Köchl. Noch immer liegen im Büro die alten Rezeptbücher seines Urgroßvaters.

Feuerwerksproduktion in vierter Generation

Bis heute werden die Feuerwerkskörper mit dem Wissen von damals hergestellt.

Schon als kleiner Bub half er seinem Großvater und Vater bei der Herstellung von Feuerwerkskörpern. Vor acht Jahren übernahm er den Familienbetrieb. „Ich sage immer, es ist eine Art Anlehrberuf“, schildert der 42-Jährige, „für die Herstellung von Feuerwerkskörpern gibt es leider keinen Lehrberuf.“ Ob die Firma Pinto in fünfter Generation weitergeführt wird, steht noch in den Sternen. „Es schaut aber gut aus. Denn mein Sohn hilft neben der Schule im Betrieb gerne mit“, freut sich Thomas Köchl.