Mit Landschaftspflege zurück ins Arbeitsleben

Ältere Arbeitslose oder Langzeitarbeitslose finden nur schwer einen neuen Arbeitsplatz. Beim Projekt „Landschaftspflege“ in Sitzendorf an der Schmida (Bezirk Hollabrunn) erhalten diese Menschen vorübergehend eine Beschäftigung.

Der 1,3 Milliarden Euro schwere Beschäftigungspakt des Landes Niederösterreich und des AMS soll Menschen, die nur schwer einen Job finden, wieder zurück ins Arbeitsleben verhelfen. Alleine im Februar wurden Förderungen für 14 Beschäftigungsprojekte in der Höhe von 14 Millionen Euro beschlossen. Gefördert wird zum Beispiel das Projekt „Landschaftspflege“ in Sitzendorf an der Schmida.

Beschäftigungsinitiative Land AMS Sitzendorf an der Schmida

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Beim Projekt werden Arbeitslose in der Landschaftspflege beschäftigt

„Ich glaube, dass die Konjunktur und auch die wirtschaftliche Entwicklung an manchen Personengruppen am Arbeitsmarkt leider vorbeigeht“, so der Geschäftsführer des Projekts „Landschaftspflege“, Peter Reiss-Eichinger. „Wir merken es in den letzten Jahren verstärkt bei den älteren Arbeitslosen ab 45 Jahren, dass diese Menschen immer schwieriger den Anschluss an den Arbeitsmarkt finden. Es haben aber auch andere Personen mit Handicaps, zum Beispiel gesundheitlicher Natur, zu kämpfen und werden immer mehr an den Rand des Arbeitsmarkts gedrängt.“

Langzeitarbeitslose bekommen wieder Routine

Wie der Name schon sagt, finden Menschen beim Projekt Beschäftigung in der Landschaftspflege, wie zum Beispiel Herbert Moik. Er ist seit 2012 auf Arbeitssuche und fand beim Projekt in Sitzendorf an der Schmida für sechs Monate eine Beschäftigung. „Wichtig ist, dass man die Routine hat. Man steht täglich in der Früh auf, geht in die Arbeit, kommt müde nach Hause“, so Moik, „man sitzt nicht den ganzen Tag zu Hause und sucht einen Job - das geht hier nebenbei. Man ist dann auch fitter, fühlt sich besser und schläft am Abend besser ein.“

Beschäftigungsinitiative Land AMS Sitzendorf an der Schmida

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Arbeitssuchende finden beim Projekt befristet eine Beschäftigung

Im Winter liegt der Fokus des Beschäftigungsprojekts auf Anzündholz, das aus alten Paletten gewonnen wird. Es werden zudem Nistkästen, Futterhäuschen oder Insektenhotels gebaut. In der Glaswerkstatt entstehen kleine Kunstwerke. Produktiv zu sein und etwas Sinnvolles zu tun sei das Credo bei allen Tätigkeiten in Sitzendorf an der Schmida, erklärte die stellvertretende Leiterin des Projekts, Edith Renz.

Beschäftigungsprojekt als „Übergangsphase“

Durch die Beschäftigung sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bald Arbeit finden. „Wir sind hier eine Übergangsphase, sage ich immer wieder“, so Renz, „ein Sprungbrett, um eine Möglichkeit zu finden, wieder einen fixen Job in der Arbeitswelt zu bekommen. Der Hauptjob ist bei uns, an dieser ‚Arbeit danach‘ zu arbeiten.“

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird zudem beigebracht, wie man sich am besten für einen Job bewirbt. Durch präzise Vorbereitung soll den Menschen die Nervosität vor Vorstellungsgesprächen genommen werden. Man will den Menschen Wertschätzung und Selbstvertrauen vermitteln.

Beschäftigungsinitiative Land AMS Sitzendorf an der Schmida

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Die Teilnehmer lernen auch, wie sie sich richtig für einen Job bewerben

Die Arbeitsmarktstrategie sieht bis 2020 Investitionen von jährlich 350 Millionen Euro vor. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sagte: „Die größten Probleme haben vor allem jene Personen, die gering qualifiziert sind - und deswegen legen wir auch einen Schwerpunkt auf Aus- und Weiterbildung, das heißt auf Qualifizierung. Wer qualifiziert ist, hat auch die Chancen, wieder fit zu werden und vor allem auch wieder Fuß fassen zu können am Arbeitsmarkt.“

1.500 Männer und Frauen arbeiteten bereits beim Projekt „Landschaftspflege“ - für jeweils sechs Monate befristet. Die Erfahrung zeigt, dass 30 Prozent davon danach wieder dauerhaft eine Arbeit fanden.

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