Alonzo King Lines Ballet überzeugte in St. Pölten

Erstmals zu Gast in Österreich war das 1982 gegründete Alonzo King Lines Ballet aus San Francisco am Samstagabend im Festspielhaus St. Pölten. Die Produktion „Biophony/Sand“ zog das Publikum sichtlich in ihren Bann.

„Inspiration ist immer um uns“, wird der 1952 in Georgia (USA) geborene Alonzo King im Programmheft zitiert. Im Fall von „Biophony“ wird das anschaulich exemplifiziert: Regenwaldgewitter, Buckelwalgesang, Wildschweingebrüll, Hyänen- und Nilpferdrufe und vieles mehr an Naturgeräuschen haben Bernie Krause und Richard Blackford zu einer achtteiligen Partitur montiert, zu der King eine organische, sehr ästhetische, ebenso abstrakte wie illustrative sowie verblüffend präzise getimte Choreografie entwickelt hat.

Alonzo King Ballet Festspielhaus Sankt Pölten

Quinn B. Wharton

„Biophony“: Regenwaldgewitter, Buckelwalgesang und Wildschweingebrüll

Nach der Pause ging es mit „Sand“ weiter - ein Kontrast in jeder Weise: Freitonal-jazzige Soundscapes von Charles Lloyd, bald 80-jähriger Grandseigneur des Tenorsaxofons, und Pianist Jason Moran lieferten den (Konserven-)Background zu teilweise sehr virtuosen, zugleich geradezu intimen Konstellationen. Ein wunderschön subtiler Pas de deux zu raffiniert schlichten Bluesklängen sorgte für den feinen Abschluss.

Ewald Baringer, Austria Presse Agentur

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