Kärnten-Wahl: SPÖ, ÖVP und FPÖ zufrieden

Kärnten wählte am Sonntag nach Niederösterreich und Tirol als drittes Bundesland heuer einen neuen Landtag. Die SPÖ blieb dabei mit Abstand stimmenstärkste Partei. Die SPÖ NÖ sprach von einem „guten Tag“ für die Sozialdemokratie.

Die SPÖ gewann mit 47,8 Prozent der Stimmen klar, gefolgt von der FPÖ (22,8 Prozent). Auf dem dritten Platz liegt die ÖVP mit 15,6 Prozent. Die Grünen schafften mit 3,1 Prozent den Einzug in den Landtag nicht, genauso wie NEOS mit 2,1 Prozent. Das Team Kärnten erreichte 5,7 Prozent und schaffte damit knapp die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in den Landtag. Die Wahlbeteiligung betrug 68,4 Prozent. - mehr dazu in Landtagswahl: Erdrutschsieg für SPÖ (kaernten.ORF.at).

Der niederösterreichische SPÖ-Chef Franz Schnabl sprach von einem „guten Tag“ für die Sozialdemokratie und einem „großartigen“ Ergebnis für Peter Kaiser, dem er herzlich gratuliere. Der Kärntner Landeshauptmann und sein Team hätten in den vergangenen Jahren sachliche Arbeit geleistet und das Bundesland insbesondere nach den „Hypo-Turbulenzen“ wieder in ein ruhiges Fahrwasser gebracht. Das sei honoriert worden - ebenso wie Kaisers Stil im Wahlkampf, nicht zu streiten, so Schnabl.

Gratulationen von Mikl-Leitner und Rosenkranz

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete die Zugewinne der Volkspartei Kärnten unter Spitzenkandidat Christian Benger als „respektables“ Resultat. „Die Ausgangssituation war alles andere als einfach und trotzdem hat es zu einem Plus an Stimmen und Mandaten gereicht“, kommentierte Mikl-Leitner das Abschneiden der ÖVP bei der Kärnten-Wahl. Außerdem gratulierte Mikl-Leitner Kaiser zu seinem Wahlerfolg.

FPÖ NÖ-Landesobmann Walter Rosenkranz gratulierte den Kärntner Freiheitlichen und ihrem Spitzenkandidaten Gernot Darmann zum „sensationellen Wahlerfolg“. „Die erste Runde der Landtagswahlen unter freiheitlicher Regierungsbeteiligung im Bund mit Zugewinnen für die FPÖ in Niederösterreich, Tirol und nun in Kärnten zeugt von einer tollen Konsolidierung, welche auf die bevorstehende Landtagswahl in Salzburg mit großer Vorfreude blicken lässt“, stellte Rosenkranz in einer Aussendung fest.

Enttäuschung bei Grünen und NEOS

Dass die Grünen künftig nicht mehr im Kärntner Landtag vertreten sein werden, sei für sie „mehr als bedauerlich und bitter“, sagte Helga Krismer, Landessprecherin der Grünen Niederösterreich: „Unsere politische Handlungsfähigkeit wurde dort durch öffentliche Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr schwer beeinträchtigt.“ Für Kärnten sei es schade, weil es einen Korruptionsbekämpfer und Umweltschützer wie Rolf Holub auch in Zukunft brauchen würde.

Es zeige sich aber auch, dass es überall, wo innerhalb der Grünen konstruktiv zusammengearbeitet werde, bei den Wahlen auch anerkennenswerte und gute Ergebnisse gebe, verwies Krismer auf Niederösterreich. „In Kärnten werden wir, ebenso wie im Bund die Ärmel aufkrempeln und wieder neu aufbauen müssen. Im Mai werde man Bilanz ziehen und einen Neustartprozess auf Bundesebene starten“, versprach Krismer.

„NEOS sind in Kärnten zum ersten Mal angetreten, um mehr Freiheit ins Land zu bringen. Das ist uns heute noch nicht gelungen. Und das ist natürlich eine kleine Enttäuschung“, reagierte die niederösterreichische NEOS-Landessprecherin Indra Collini auf den verpassten Einzug ihrer Partei in den Kärntner Landtag. „Wir waren aber auch immer realistisch und wussten, wie schwer es ist, in Kärnten als David hier gegen die Goliaths anzutreten und Bewegung in die Politik zu bringen. Wir finden hier ein System vor, in dem es als junge Bewegung schwer ist, besonders wenn man eine andere Art von Politik machen will“, so Collini in ihrem Statement.