Gmünder Spital baut grenzenlose Versorgung aus
Fast 5.000 Patientinnen und Patienten aus Tschechien wurden im Rahmen des Projekts „Healthacross“ im Krankenhaus Gmünd bereits ambulant behandelt. In Einzelfällen - also bei Notfällen oder akuten Operationen - wurden Patienten auch stationär aufgenommen, etwa die Tschechin Růžena Bartoňová: „Ich hatte eine Dickdarmperforation und da ging es um Leben und Tod. Es war sehr gut, dass ich nach Gmünd ins Krankenhaus fahren konnte. Hier hat man mir sofort eine Therapie angeordnet“, erzählt sie.
Projekt gilt als einzigartig in der EU
Das Projekt gilt bereits jetzt innerhalb der EU als einzigartig und weckte in vielen Grenzregionen großes Interesse. Nun wird das Projekt „Healthacross“ noch weiter ausgebaut. Bis spätestens 2020 sollen tschechische Patienten auch generell stationär im Landesklinikum Gmünd aufgenommen werden.
ORF
Der Landesrat und Vorsitzende des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), Ludwig Schleritzko (ÖVP), spricht von einer „Win-win-Situation“: „Es wird eine bessere Auslastung, eine bessere Nutzung vorhandener Ressourcen und mehr Wertschöpfung geben. Wir sichern dadurch Arbeitsplätze in der Region und wir fördern den länderübergreifenden Ideen- und Wissensaustausch.“
Neues Gesundheitshaus aus EU-Mitteln
Aus demselben Grund soll ebenfalls in Gmünd mit EU-Mitteln ein grenzüberschreitendes Gesundheitshaus errichtet werden. Wie es aussehen wird und welche medizinische Betreuung angeboten wird, sei allerdings noch Gegenstand von Bedarfserhebungen, heißt es.
„Wir haben Erfahrungen im Bereich des Gesundheitswesens, des Managements und im Bereich des Abschaffens von Grenzen“, so die Kreishauptfrau von Südböhmen, Ivana Stráská. Das Gesundheitshaus gilt ähnlich wie „Healthacross“ als Pionierprojekt und soll helfen, die Gesundheitsversorgung der Menschen von den Grenzen unabhängig zu machen.
Links:
- Grenzenlose Medizin: 4.000 Patienten behandelt (noe.ORF.at; 20.9.2017)
- Landesklinikum Gmünd
- Healthacross