Quartett sprengte vier Radarboxen

Die Polizei hat vier Männer ausgeforscht, die vier Radarboxen und einen Briefkasten gesprengt haben sollen. Der Sachschaden beträgt etwa 20.000 Euro. Als Motiv gaben sie laut Polizei Neugier an der Wirkung von Pyrotechnik an.

Als Hauptverdächtiger gilt ein 18-jähriger Mann. Er und seine Komplizen im Alter von 18 und 19 Jahren sind laut einer Aussendung der Polizei geständig. Die Beschuldigten werden sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch bei der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten angezeigt, teilte die Polizei am Samstag mit.

Insgesamt wurden in Rekawinkel und Pressbaum (Bezirk St. Pölten) in den vergangenen Monaten vier Radarboxen, darunter drei Attrappen, sowie ein Briefkasten gesprengt. Überwachungsmaßnahmen führten nach einer derartigen Tat am vergangenen Sonntag in den späten Abendstunden zu den Verdächtigen.

Erste Sachbeschädigung im Dezember

Neben dem 18-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten wurden drei junge Männer als Komplizen ausgeforscht. Dabei handelt es sich um einen 19-Jährigen aus dem Bezirk Baden sowie jeweils einen 18-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten und aus Wien.

Die erste Sachbeschädigung datiert auf den 3. Dezember des Vorjahres, Ziel war ein Briefkasten. In den Abendstunden des 5. Februar soll der Hauptverdächtige zuerst eine Radarkasten-Attrappe in Pressbaum und Stunden später eine „echte“ Radarbox der LPD Niederösterreich in Rekawinkel gesprengt haben. Bei einem weiteren Vorfall am 7. April soll der 19-jährige Verdächtige in Anwesenheit des mutmaßlichen Haupttäters Pyrotechnik gezündet haben. Der hier betroffene Kasten war eine Attrappe.

Bei der Tat am 17. Juni wollte der Hauptverdächtige laut eigenen Angaben zunächst die Rückwand der Box mit einem Schraubenzieher öffnen, um diese von innen zu sprengen und eine „stärkere“ Wirkung zu erzeugen. Als dies nicht gelang, zündete er den pyrotechnischen Gegenstand auf der Sonnenblende an der Vorderseite. Durch die Wucht der Detonation wurde die Attrappe stark beschädigt.

Cannabis und Wasserpfeifen sichergestellt

Bei freiwilligen Nachschauen in den Wohnungen der vier jungen Männer wurden beim Hauptverdächtigen mehrere pyrotechnische Gegenstände sichergestellt, die er laut seiner Aussage vor Silvester 2017 in Tschechien - nahe Kleinhaugsdorf - gekauft hatte. Außerdem wurden ein Crusher mit Cannabisresten, ein Wasserpfeifenaufsatz mit Tabak- und Cannabisspuren und verschließbare Plastikröhren, in denen Joints aufbewahrt wurden, entdeckt.

In diesem Zusammenhang führe die Polizeiinspektion Pressbaum noch Erhebungen, hieß es. Weitere Ermittlungen gebe es nach Funden beim 19-Jährigen: Ein Rexglas mit Cannabisresten, ein Crusher und eine Plastikschachtel mit Tabak- und Cannabisspuren.

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