Glücklich durch den Herbst

Als Glückshormon ist das Serotonin bekannt. Aber gerade im Winter kann ein Mangel an Serotonin leicht zum bekannten Schlechtwetter-Blues führen. Dabei würde schon etwas Bewegung gegen Serotoninmangel helfen.

Serotonin wird auch Glückshormon genannt, weil es für unsere Stimmungslage zuständig ist. Es ist ein Gewebshormon. Das heißt, dass es im Gewebe erzeugt und angereichert wird, konkret im Magen-Darm-Trakt und im Zentralnervensystem. Serotonin ist verantwortlich für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, unsere Wahrnehmung, unser Hungergefühl und unseren Appetit, auch für das Schmerzempfinden. Das Hormon hilft gegen Angst, Aggression und depressive Verstimmung.

Eltern sollten den Darm, Kinder die Lunge stärken

Darüber hinaus ist Serotonin auch ein Neurotransmitter, also ein Botenstoff, der die Reize von einer Nervenzelle zur anderen weiterleitet. Wenn sich im Herbst die innere Uhr umstellt, ändert sich auch der Schlaf-Wach-Rhythmus, berichtet Apothekerin Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St. Pölten. „Je mehr Dunkelheit, umso mehr Schlafhormon Melatonin wird gebildet, umso müder und inaktiver sind wir. Der Körper braucht jetzt mehr Ruhezeiten, mehr Regeneration, er will vor 22 Uhr schlafen gehen.“

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 18.10.2017

Als Ausgleich will das wenige Tageslicht jetzt genutzt werden für tägliche Spaziergänge und Bewegung an der frischen Luft, empfiehlt die Apothekerin. Auch ein Teil der Mittagspause sei schon genug, sagt sie. „Übrigens: Lunge stärken im Oktober ist laut TCM besonders für Kinder wichtig gegen Verkühlung und trockene Heizungsluft. Bei Erwachsenen ist es laut TCM im Herbst eher der Darm, der Einfluss auf das Immunsystem hat. Und hier sitzt ja auch ein Großteil des Serotonins und weitere wichtige Bakterien, die auch den Gehirnzellen Nahrung liefern. Also den Darm stärken!“

Serotonin kann nicht zugeführt werden

Serotonin kann nicht zugeführt werden wie ein Vitamin, sondern muss im Körper gebildet werden. Nur eine Vorstufe von Serotonin kann zugeführt werden. Das sogenannte 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) ist in Griffonia, einer Heilpflanze aus Afrika, enthalten. Tryptophan braucht der Körper auch für die Herstellung von Vitamin B3 für einen guten Schlaf. Zöchling empfiehlt bei der Einnahme deshalb gleich den Vitamin-B-Komplex dazuzunehmen, da sich die einzelnen B-Vitamine untereinander verstärken.

Der Speiseplan darf jetzt in der kalten Jahreszeit mit Nüssen, Walnüssen, Bananen, Kakao und Schokolade angereichert werden. Wobei man hier auf einen hohen Kakao-Anteil von über 70 Prozent achten sollte. Auch Maroni, Sojabohnen, warme Suppen und Gemüse wie etwa Kürbisse werden empfohlen. Dazu kann man auf wärmende Gewürze wie Galgant, Bertram, Ysop, Quendel (wilder Thymian) setzen. Um den Körper zu stärken, empfiehlt die Apothekerin auch Birnenkompott mit Zimt und Nelken, Kardamom zum Kaffee, Pfefferminztee mit Süßholz und Lachs in allen Varianten.