Flaumige Powidlknödel

Die Knödel-Küche in Österreich ist besonders phantasievoll und umfangreich, Knödel sind die Beilagen-Klassiker, sehr gerne werden sie aber auch als Hauptspeise gegessen. Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer empfiehlt flaumige Powidlknödel.

Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts findet man in Kochbüchern die ersten Zwetschken- und Marillenknödel aus Erdäpfelteig oder sogar auch aus Strudelteig. Obstknödel, wie wir sie heute kennen, wurden vermutlich vor mehr als 100 Jahren von böhmischen Köchinnen nach Wien gebracht. Im Granat-Apfelkochbuch aus dem Jahre 1699 gibt es zwar schon „Weixel- oder Kirschknödel oder Klößer“, diese waren aber mit unseren Obstknödeln nicht identisch. Sie bestanden aus gedünsteten oder gekochten Früchten, die man mit in Schmalz gerösteten Semmeln vermengte und in heißem Schmalz ausbuk.

Tipps fürs richtige Knödelmachen

  • Knödel formen ist Handarbeit! Mit beiden Händen und mit gleichmäßigem Druck zu einer kompakten Kugel formen. Nasser Teig - Hände zuvor mit etwas lauwarmem Wasser befeuchten, so bleibt nichts an den Fingern kleben und man erhält einen Knödel mit glatter Oberfläche. Trockener Teig - bemehlte Hände!

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 24.2.2018

  • Obstknödel immer in reichlich kochendes, leicht gesalzenes, eventuell mit Zucker, Rum und ausgekratzter Vanilleschote versetztes Wasser einlegen, dann bei geringer Hitze immer mit fast geschlossenem Deckel gar ziehen lassen, nie „sprudelnd“ kochen lassen, sonst zerkochen die Knödel.
  • Knödel brauchen Platz. Immer nur so viele Knödel einlegen, dass sie nebeneinander schwimmen können, denn die Knödel gehen beim Kochen noch etwa auf.
  • Bei heiklen Teigen eventuell einen Probeknödel kochen.
  • Zum Tiefkühlen sollte man die Knödel trockentupfen und noch lauwarm einzeln auf einen mit Frischhaltefolie belegten Teller legen und etwa 4 Stunden anfrieren, dann in Tiefkühlsäcke füllen und tiefgekühlt lagern.
  • Oder roh einfrieren und vor Verwendung im tiefgekühlten Zustand in kochendes, mit Zucker und Rum versetztes Salzwasser einlegen und etwa 3 bis 4 Minuten länger ziehen lassen als die ursprüngliche Kochzeit.
Zwetschkenknödel

Andreas Prinz/Pralinerie.de/Wikimedia Commons/"Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert"

Flaumige Powidlknödel

Zutaten für 18 Stück (d.s. 6 Portionen als Dessert)

Teig:

  • 500 g mehlige Erdäpfel
  • 50 g sehr weiche, zimmerwarme Butter
  • 1 Ei
  • Salz
  • 120 g Mehl (griffig)
  • Mehl (griffig) zum Ausarbeiten
  • 200 g Powidl mit 1 EL Rum sowie Prise Zimt gut verrührt
  • Zucker, Rum

Nussbrösel:*+

  • 200 g Butter
  • 100 g Haselnüsse, gerieben
  • 50 g Semmelbrösel
  • 1 Packung Vanillezucker
  • Prise Zimt
  • 150 g braune Butter
  • Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung: Erdäpfel kochen, schälen und noch warm durch die Erdäpfelpresse drücken. Butter gemeinsam mit Ei und Salz sowie Mehl mit dem Kochlöffel rasch zu einem glatten Teig verarbeiten. Hinweis: Die passierten Erdäpfel unbedingt noch warm verarbeiten, sonst wird der Teig nicht flaumig. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer etwa 24 cm langen Rolle formen und diese in 18 Stücke teilen.

Jedes Teigstück mit bemehlten Händen etwas flachdrücken, mit jeweils 1 Teelöffel Powidl belegen; Teig über dem Powidl zusammennehmen und zu Knödeln formen. Teignaht gut verschließen und Knöderln zwischen gut bemehlten Händen rollen. Knöderln in mit Zucker, Rum, wenig Salz versetztes kochendes Wasser einlegen. Bei geringer Hitze etwa 12 Minuten ziehen lassen.

Nussbrösel: Butter schmelzen, Nüsse, Brösel, Vanillezucker und Zimt beifügen und bei geringer Hitze unter ständigem Rühren etwa 10 Minuten rösten. Hinweis: Die Brösel sollen durch und durch knusprig sein. Knödel aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und in den Nussbröseln wälzen. Mit brauner Butter überziehen und mit Staubzucker bestreut servieren.

Tiefkühltipp: Die Knödel sind roh gut zum Tiefkühlen geeignet. Vor Verwendung im tiefgekühlten Zustand in kochendes, mit Zucker und Rum versetztes Salzwasser einlegen und etwa 15 Minuten ziehen lassen.