Schloss Eckartsau: Geschichte in neuem Glanz

Das Schloss Eckartsau (Bezirk Gänserndorf) ist ein Gebäude mit viel Geschichte. In den vergangenen Jahren wurde die Fassade aufwändig saniert. Für das Gedenkjahr 2018 wird weiter renoviert: Die barocke Feststiege und die Halle.

Im November 1918 suchte Kaiser Karl, der letzte österreichische Kaiser, mit seiner Familie im Jagdschloss Eckartsau im Marchfeld in Niederösterreich Zuflucht. Zuvor hatte er in Schloss Schönbrunn unterschrieben, sich nicht an den österreichischen Regierungsgeschäften zu beteiligen. Es war der Zusammenbruch der Monarchie und der Beginn der Republik.

Kulturerbe Schloss Eckartsau Renovierung

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Das Schloss Eckartsau gehört heute der österreichischen Bundesforste

Besucher lernen bei Führungen die Geschichte

Bei Führungen können die Prunkräume von Schloss Eckartsau besichtigt werden, etwa jener Schreibtisch, an dem Kaiser Karl am 13. November 1918 unterschrieb, auf eine Regierungsbeteiligung in Ungarn zu verzichten. Abgedankt hatte Karl nie. Die letzte Zeit in Österreich verbrachte er mit seiner Familie in jenem Trakt, den Thronfolger Franz Ferdinand errichten ließ. Da feierte die kaiserliche Familie auch ihr letztes Weihnachten in Österreich.

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An diesem Schreibtisch unterschrieb Kaiser Karl am 13. November 1918, dass er auf eine Regierungsbeteiligung in Ungarn verzichtet

Ursprüngliche Fassung und Färbigkeit

In Hinblick auf das Gedenkjahr 2018 lassen die österreichischen Bundesforste als Eigentümer im Schloss die barocke Feststiege und die Halle renovieren. Stuck und Stein sollen die ursprüngliche Fassung und Färbigkeit wieder erhalten. Die Geschichte des Schlosses reicht weit zurück. Ursprünglich eine Wasserburg kaufte der böhmische Hofkanzler Graf Franz Ferdinand Kinsky 1720 das Schloss und ließ es prächtig ausstatten. Danach kaufte Franz Stefan von Lothringen, der Mann von Kaiserin Maria Theresia, das Schloss, in das er immer wieder zu Jagden eingeladen war. Thronfolger Franz Ferdinand ließ später einen schon beschädigten Trakt neu errichten, und war gerne im Schloss zur Jagd.

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Derzeit laufen aufwändige Renovierungsarbeiten für das Gedenkjahr

Heute präsentiert sich Schloss Eckartsau mit einer in den letzten Jahren gelungen renovierten Fassade. Im Schloss betreiben die österreichischen Bundesforste ihre Verwaltung des Nationalparks Donauauen. Es finden sich auch eine Ausstellung und ein Nationalparkinfozentrum. Etwa vier Millionen Euro investierten die österreichischen Bundesforste in den letzten Jahren in die Instandhaltung - von der Fassade über einzelne Zimmer bis zur Stromversorgung und Beleuchtung.

Sonderausstellung im Gedenkjahr 2018

Viele Besucher beleben das Schloss. Führungen und Veranstaltungen finden hier statt, darunter viele Hochzeiten. Im Gedenkjahr 2018 wird es eine Sonderausstellung zum Thema geben, ein Historikersymposion und vieles mehr. Ein eigener Bildband wird erscheinen. An den ersten beiden Advent Wochenenden lädt Schloss Eckartsau zum traditionellen Adventmarkt, wo ebenfalls Schlossführungen stattfinden.

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