Metaller: Vollstreik ab Montag möglich

In den Lohnverhandlungen der Metaller setzen die Gewerkschaften auf Konfrontation. Nachdem die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn von den Arbeitgebern abgelehnt wurde, wird auch in NÖ weiter gestreikt. Ein Vollstreik ab Montag ist möglich.

Nachdem auch die zweite Metaller-Lohnrunde gescheitert ist, stehen die Zeichen eindeutig auf Arbeitskampf. 200 Betriebe in ganz Österreich haben sich bereits an ersten Streiks beteiligt, nachdem die Forderung der Metaller nach 5,5 Prozent mehr Lohn von den Arbeitgebern abgelehnt wurde.

In Niederösterreich hat es am Freitag 48 Betriebe gegeben, die „Warnstreiks bzw. auch schon befristete Streiks“ durchgeführt haben, sagte Markus Wieser, Landessekretär der Gewerkschaft Metall-Textil.

Hermann Haneder, AKNÖ Präsident bei den Streikenden

H.Ludwig/ AKNÖ

ÖGB Landesvorsitzender Hermann Haneder beim Streik

Der Landesvorsitzende des ÖGB, Hermann Haneder, zeigt sich vom Erfolg des Streiks überzeugt.

„Es wird nachgegeben, denke ich einmal, die Sozialpartnerschaft wird sich im Endeffekt durchsetzen und ich bin guter Hoffnung, dass die Leute ihren gerechten Lohn bekommen.“

Unbefristete Streiks in NÖ ab Sonntagabend möglich

In 27 Unternehmen sei inzwischen beschlossen worden, die Produktion mit Beginn der Nachtschicht am Sonntag bzw. der Frühschicht am Montag zur Gänze still zulegen, sollte kein Angebot kommen, früher als am 20. Oktober weiter zu verhandeln.

Mit Warnstreiks begonnen

Bereits am Donnerstag gab es zunächst Betriebsversammlungen und Warnstreiks. So auch bei der Automobilzulieferfirma Georg-Fischer-Automobilguss in Herzogenburg.

„Lohnforderung nicht überzogen“

„Faire Löhne für uns Arbeiter und Angestellte - nicht nur für Manager“ fordern die Metaller in Herzogenburg. Die Stimmung ist durchaus aufgeheizt vor den Toren von Georg-Fischer in Herzogenburg. Hunderte Arbeiterinnen und Arbeiter haben sich hier dem Streik der Gewerkschaft angeschlossen.

Betriebsrätin Heidi Frost sieht die Forderung nach 5,5 Prozent Lohnerhöhung nicht als überzogen an: „Wenn man bedenkt, dass auch heuer wieder mehr als 2,5 Milliarden Euro an Dividenden ausgeschüttet werden, dann sind diese 5,5 Prozent durchaus nicht überzogen. Die Leute in diesem Land brauchen dieses Geld, um auch den Inlandskonsum zu stärken und da profitiert natürlich auch wieder die Wirtschaft davon.“

Gruppe von Metallern beim Streik mit Transparent "Höhere Löhne auch für uns"

APA / Herbert Pfarrhofer

Die Arbeiter in Herzogenburg streiken für eine Lohnerhöhung

„Arbeiter brauchen Ausgleich“

Es gibt aber auch moderatere Stimmen unter den Arbeitern in Herzogenburg: „Es ist eben momentan die Lage so, dass sich bei den Lohnverhandlungen nichts ändert. Es sollte auf beiden Seiten ein bisschen nachgegeben werden. Also die berühmte österreichische Lösung: Treffen wir uns in der Mitte.“

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„Recht auf ein Stück vom Kuchen“ (ORF.at, 13.10.2011)

„Wenn keine Lohnerhöhungen sind, keine Verbesserungen sind und die Sachen werden immer teurer - wo bleibt dann die Wirtschaft? Also im Prinzip sollte ein bisschen ein Ausgleich da sein“, sagt eine streikende Arbeiterin.