Semmering-Basistunnel: Ein Schritt weiter

Für das Projekt Semmering Basistunnel neu gibt es zwar einen rechtskräftigen UVP-Bescheid, doch der umstrittene Bau dürfte noch lange nicht auf Schiene sein. In Gloggnitz ging am Montag die letzte öffentliche Verhandlung über die Bühne.

Das Projekt Semmering-Basistunnel neu (SBT) ist einen Verfahrensschritt weiter. Nach dem rechtskräftigen UVP-Bescheid wurden am Montag in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) die Bereiche Wasserrecht, Denkmalschutz und Luftfahrt öffentlich verhandelt und die Stellungnahmen von vier einwendenden Parteien behandelt.

Eine Abschrift wird auf der Homepage der NÖ Landesregierung (www.noel.gv.at) veröffentlicht. Die ÖBB hoffen auf einen Bescheid etwa zu Jahresende.

Neben Sachverständigen und Behördenvertretern nahmen rund 30 interessierte Zuhörer im Saal Platz. Verhandlungsleiter Johann Lang vom Amt der NÖ Landesregierung, Umweltrecht, betonte, dass einzig die eingereichten Maßnahmen der ÖBB Infrastruktur AG in den Bereichen Luftfahrt, Denkmalschutz und Wasserrecht Gegenstand dieses Verfahrens seien - nicht Fragen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), verwies der Jurist auf die Gutachten und den im Frühjahr ergangenen UVP-Bescheid des Verkehrsministeriums.

Projektgegner fürchten um Wasserhaushalt

Heftig debattiert wurde am Montag über die wasserrechtlichen Bedenken zum Semmeringbasistunnel. Die Projektgegner - allen voran die Naturschutzorganisation „Alliance for Nature“ - befürchten, dass der natürliche Wasserhaushalt massiv beeinträchtigt wird.

Der Sprecher der Naturschutzorganisation, Christian Schuhböck, übt heftige Kritik an der heutigen öffentlichen Verhandlung. Heikle Fragen seien nicht zugelassen und bestimmte Punkte bewusst ausgeklammert worden. Laut einem Sachverständigen sind aber nur geringe Auswirkungen auf den Wasserhaushalt zu erwarten.

Bahnwärterhaus führt zu Debatte über Denkmalschutz

„Alliance for Nature“ will dennoch das Projekt Semmeringbasistunnel stoppen und bei einem positiven Bescheid in Berufung gehen.
Auch beim Thema Denkmalschutz entbrannte eine lange Diskussion. Denn laut dem ÖBB-Projektleiter sei der Abriss eines Bahnwärterhäuschens in Gloggnitz notwendig.