Soko Bankomat: „Täter kommen zurück“
Nach Monaten relativer Ruhe haben die Bankomatenbanden wieder in Österreich zugeschlagen. Nachdem vor rund einer Woche Täter im südburgenländischen Rudersdorf (Bezirk Jennersdorf) beim Herausreißen eines Geldautomaten gescheitert waren, haben in der Nacht auf Montag Unbekannte im niederösterreichischen Rohr im Gebirge (Bezirk Wiener Neustadt) in einer Raiffeisenbank einen Bankomaten aufgeschweißt.
Während hierzulande in den Sommermonaten relative Ruhe herrschte, waren die Bankomatbanden in den Nachbarstaaten wie etwa Tschechien und der Slowakei überaus aktiv. Das Bundeskriminalamt (BK), das die Arbeit der SOKO-Ermittler koordiniert, geht davon aus, dass es sich um insgesamt vier Gruppierungen aus Südosteuropa handelt.
„Aufschneider“ und „Schweißer“ unter den Tätern
Die Gruppen gehen auch nach unterschiedlichen Modi Operandi vor: Der Coup in Rohr im Gebirge, nach BK-Zählung der 51. seit Februar 2010, wurde von den „Aufschneidern“ begangen, eine Gruppe, die Bankomaten in den Bankfoyers mit Schweißgeräten öffnet. Eine andere leitet Gas in die Automaten und sprengt sie auf, ohne den Inhalt zu verletzen. Täter, die erwischt wurden, sind laut BK Trittbrettfahrer mit zu wenig Know-how gewesen. Sie vernichteten beim Sprengversuch den Inhalt der Geldkassetten. Daneben gibt es zwei Banden, welche die Geldautomaten herauszureißen versuchen. Sie kommen mit großen, starken Autos, zum Beispiel Porsche Cayenne oder Audi Q7, und Ketten oder Seilen.
Weil mehrere Länder betroffen sind, ist in die Ermittlungen mittlerweile auch die europäische Polizeibehörde Europol eingeschaltet. Sie soll mit Analysen und Datenübermittlung die Kriminalisten in den Ländern unterstützen. Die große Hoffnung der Polizei liegt darin, eine Bande auf frischer Tat zu ertappen. Denn der Tatnachweis dürfte sich eher schwierig gestalten. Die Täter hinterlassen kaum auswertbare Spuren.
- Bankomatbande schlug wieder zu (noe.ORF.at, 24.10.11)