Aufregung um Personalabbau beim Heer

Der NÖAAB hat ein ihm zugespieltes Papier aus dem Verteidigungsministerium präsentiert. Darin wird von „Maßnahmen für eine Personalfreisetzung“ gesprochen. NÖAAB-Obmann Wolfgang Sobotka (ÖVP) kritisiert diese geplante Personalmaßnahme.

In dem vom NÖAAB präsentierten Heerespapier wird vorgeschlagen, 3.000 Verträge von Mitarbeitern nicht mehr zu verlängern sowie 3.300 Vertragsbedienstete und 1.100 Soldaten zu kündigen. Außerdem wird für 7.400 Heeresbedienstete ein Vorruhestandmodell überlegt - und zwar ab dem Jahrgang 1961.

Sobotka fordert von Darabos, „Pläne auf Eis zu legen“

„Ich fordere den Minister auf, endlich eine Klarheit über seine Pläne bekanntzugeben, nicht mit den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter zu spielen“, sagt NÖAAB-Obmann Sobotka.

Es gebe eine Vereinbarung, so Sobotka, dass die Umsetzung der Bundesheerreformpläne ohne Kündigungen erfolgen soll. Die neuen Personalvorschläge seien für ihn unerträglich, haben aber ein Ziel. „Das sind immer wieder eingesetzte Stäbe, die versuchen das Söldnerheer auf dieses Bundesheerlight vorzubereiten.“

Sobotka fordert von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ), diese Personalpläne unverzüglich auf Eis zu legen und den Betroffenen eine Perspektive und ein neues Aufgabenfeld zu geben.

Ministerium: „Behauptungen sind Unsinn“

Das Verteidigungsministerium bestritt auf APA-Anfrage, dass es Kündigungen oder Entlassungen geben werde. Der Sprecher von Darabos bestätigte aber, dass bis 2014 rund tausend Bedienstete durch natürliche Abgänge und Transfers in andere Ressorts abgebaut werden. Was die Nichtverlängerung von Verträgen betrifft, handle es sich um Zeitsoldaten und das sei Sinn der Sache: Die Soldaten verpflichten sich für drei Jahre und dann werden neue befristet aufgenommen.

Die behaupteten Kündigungen und Entlassungen seien jedenfalls „Unsinn“ und der Versuch, „durch Nebengranaten“ die „Reformbestrebungen“ von Minister Darabos „im Keim zu ersticken“.