Heiligenkreuzer Mönche veröffentlichen zweite Choral-CD

Nach dem großen Erfolg der vielfach ausgezeichneten Choral-CD „Chant - Music for Paradise“ haben die Mönche des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz am Freitag ihre zweite CD vorgestellt. Der Titel „Chant - Amor et Passio“ bezieht sich auf gregorianische Gesänge der Passionszeit.

Ihre erste CD hatte Platin in England und Deutschland erhalten, Siebenfach-Platin in Österreich, Gold u.a. in Holland, Belgien, Polen, Frankreich sowie der Schweiz und befand sich wochenlang an der Spitze der Billboard-Charts in den USA.

„Mit Gottes Hilfe sind wir normal geblieben“

„Für uns war dieser Hype eine Herausforderung. Wir wollen ja Mönche sein und keine Pop-Stars. Mit Gottes Hilfe sind wir normal geblieben. Unsere Gemeinschaft ist durch den Erfolg nicht geschwächt worden, sondern sogar gestärkt“, meinte Pater Karl Wallner, Pressesprecher des Klosters. „Wir haben alle Einladungen großer Musikfirmen zu einer zweiten CD standhaft abgelehnt. Ebenso haben wir alle Einladungen zu Konzerten ausgeschlagen, obwohl man uns sehr viel Geld angeboten hatte.“

Weltweites Interesse an der Gregorianik ortete auch Abt Maximilian Heim: „Der Gesang ist Gebet und spirituelle Aufgabe.“ Darum sei in den Chorälen auch soviel Kraft enthalten. Prior Simeon Wester, musikalischer Leiter und Dozent für Gregorianik an der Hochschule Heiligenkreuz, gab sich bescheiden: „Wir sind keine Wissenschafter im Chorgestühl.“

CD-Aufnahme in der Stiftskirche Heiligenkreuz

APA/Herbert Pfarrhofer

CD wird weltweit mit eigenem Label vermarktet

Die Mönche haben ein eigenes Label „Obsculta Music“ gegründet. „Eine gewisse Selbstbestimmtheit ist uns sehr wichtig“, betonte Pater Johannes Paul Chavanne, einer der singenden Mönche. „In dieser CD steckt noch viel mehr von uns selbst drinnen als in der ersten, weil wir ja alles selber organisieren und durchführen.“ Zusätzlich zu den gregorianischen Gesängen hat der luxemburgische Komponist und Pianist David Ianni zu vier Chorälen Klaviermusik beigesteuert.

Zunächst war geplant, „Amor et Passio“ nur im Klostershop anzubieten, für einen professionellen weltweiten Vertrieb wählte man dann aber doch das Wiener Traditionslabel Preiser Records. Der Erlös aus dem CD-Verkauf soll Priesterstudenten aus der Dritten Welt zugutekommen.

CD-Aufnahme in der Stiftskirche Heiligenkreuz

APA/Herbert Pfarrhofer

„Wollen die Menschen mit dem lieben Gott verbinden“

„Wir glauben, dass der Erfolg unserer ersten CD eine Art Wunder war und man das nicht wiederholen kann. Darum geht es uns auch nicht. Papst Benedikt XVl. hat uns bei seinem Besuch 2007 ermutigt, Zeugnis nach außen zu geben. Das wollen wir. Wir wollen den Menschen Freude machen, Kraft geben, sie mit dem lieben Gott verbinden, der Ruhe und Frieden ist“, erklärte Wallner, der in dieser Musik ein „Antidepressivum“ gegen die Welt und gegen die Kirchenkrise sehen wollte.

„Wenn wir singen, sind wir mit Gott verbunden. Wir hoffen, dass viele Menschen durch das Zuhören diese Verbindung mit Gott spüren. Wir haben das Gefühl, dass viele Menschen ausgebrannt und sinnleer sind. Unsere Klöster sind Orte geistlicher Kraft. Wir wollen ausstrahlen“, meinte Pater Karl Wallner.

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Stift Heiligenkreuz