Architekt Rudolf Prohazka gestorben

Der Architekt Rudolf Prohazka ist tot. Seine Ehefrau bestätigte gegenüber der APA einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Die Presse“. Der Niederösterreicher starb bereits am 4. November auf einer Reise nach Marrakesch an akutem Magenbluten.

Seit 1978 hatte der gebürtige Niederösterreicher sein Architekturbüro in Wien, wo er auch sein Architekturstudium an der Technischen Universität bei Karl Schwanzer und Ernst Hiesmayr absolvierte. Vor seiner Tätigkeit als freischaffender Architekt war er von 1970 bis 1978 Mitarbeiter im Atelier von Hiesmayr. Mit seinem Mentor legte er auch Ende der 1980er Jahre erste Projekte vor, darunter Entwürfe für das Wiener Museumsquartier oder das St. Pöltener Regierungsviertel. Neben Teilnahmen an zahlreichen Wettbewerben war Prohazka immer wieder Mitglied in Jurys sowie im Gestaltungsbeirat Feldkirch, wie der Homepage des Architekturnetzwerks Niederösterreich „ORTE“ zu entnehmen ist.

Architekturkritiker Walter M. Chramosta meinte einmal über den Verstorbenen, dass sich der „eigenständige Charakter“ seiner Werke tief „in das allgemeine architektonische Gedächtnis eingegraben“ habe.

„Zusammenhang einer rigiden Ortsdeutung“

„Es ist die Art der Interpretation und Inbesitznahme der Landschaft, des Freiraumes, der Leere, die die Originalität der Entwürfe konstituiert.“ Die so selten anzutreffende Architektur der befreiten Moderne entstehe bei Prohazka durch den „Zusammenklang einer rigiden Ortsdeutung mit einer spartanischen, aber fein detaillierten Ausprägung der Bauten“.

Neben seiner planerischen Tätigkeit war Prohazka mit seinen Arbeiten auch in etlichen Ausstellungen vertreten, so etwa bei der internationalen Wanderschau „Innovative Austrian Architecture“ (1996), der Ausstellung „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“ in St. Pölten (1997) oder im Rahmen der Reihe „Architektur im Ringturm“ bei der Schau „architektur szene österreich“ (1999).

Zahlreiche Auszeichnungen erhalten

Zu den Auszeichnungen des am 6. September 1947 im niederösterreichischen Ortmann (Bezirk Wiener Neustadt) geborenen Prohazka zählen u.a. der Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten 1986 und 1988, der Staatspreis für gewerbliche und industrielle Bauten für „Gewerbehof für Haustechnik, Wien 10“ (1990), der Domico-Baupreis 1994/95 „Metall in der Architektur“, der Anerkennungspreis für Architektur im Rahmen des Kulturpreises des Landes Niederösterreich (1998) und der Preis der Stadt Wien für Architektur (1999) sowie der Österreichische Bau-Preis 2006 für die Revitalisierung Alten Aula in der Akademie der Wissenschaften. 2001 war er darüber hinaus für den Adolf Loos Staatspreis Design nominiert.

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