Göllersdorf: Klares „Ja“ für Windpark

Die Göllersdorfer haben entschieden, die lange Debatte um ein Windkraftprojekt ist beendet. In einer Volksbefragung hat sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, dass bis zu 14 Windkraftanlagen in den Wald gebaut werden dürfen.

Knapp 3.000 Menschen hatten am Sonntag die Möglichkeit, über den Windpark im Ernstbrunner Wald abzustimmen. Zur Volksbefragung („Sind Sie für die Errichtung von höchstens 14 Windkraftanlagen im Gemeindegebiet Göllersdorf?“) wurden laut dem Gemeindeamt 1.993 Stimmen abgegeben, 1.977 davon waren gültig, das entspricht somit einer Wahlbeteiligung von 68,3 Prozent. 1.356 Stimmen (68,6 Prozent) lauteten auf „Ja“ zu den Windrädern, 621 (31,4 Prozent) auf „Nein“.

Bürgermeister: „Der Richtungsentscheid ist da“

Nominell eine Volksbefragung, war es eigentlich eine Volksabstimmung, denn Bürgermeister Josef Reinwein (ÖVP) deklarierte sich, das Ergebnis als bindend anzusehen. „Der Gemeinderat bindet seine Entscheidung über eine Flächenwidmung für die Standorte der Windkraftanlagen an das Ergebnis der Volksbefragung. Befürwortet die Mehrheit der Bürger das Windkraftprojekt, wird der Gemeinderat die Flächenwidmung einleiten, stimmt die Mehrheit dagegen, so erfolgt keine Umwidmung“, hatte der Göllersdorfer Ortschef Josef Reinwein (ÖVP) in seinem jüngsten Bürgermeisterbrief betont. Das Projekt der Windkraft Simonsfeld AG umfasst 14 Turbinen mit je drei Megawatt Leistung.

Trotz des eindeutigen Votums gibt sich Bürgermeister Josef Reinwein (ÖVP), der sich im Vorfeld für das Projekt ausgesprochen hat, vorsichtig: „Die Volksbefragung ist in dem Sinn für uns, auch mit der Wahlbeteiligung, ein sehr repräsentativer Querschnitt über unsere Gemeinde. Für den Gemeinderat beginnt die richtige Arbeit erst, aber der Richtungsentscheid ist da.“

Windpark

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Initiative will sich nicht geschlagen geben

Die Projektgegner die sowohl aus dem direkten Umfeld als auch aus verschiedenen Organisationen wie dem niederösterreichischen Naturschutzbund oder „Birdlife“ kamen warnen eindringlich vor den 200 Meter hohen Windrädern. Sie betonten im Vorfeld der Volksbefragung stets, dass es keine Erfahrungswerte mit einer solchen Anlage gäbe. Die Auswirkungen seien nicht abschätzbar.

Die Initiative Waldschutz, will sich auch nach der Wahl nicht geschlagen geben, sagt deren Sprecher Johannes Aigner: „Wir gehen sicher weiter, wir haben bereits 400 Unterstützungsunterschriften und wir werden einen Initiativantrag im Gemeindeamt einbringen“.

Ergebnisse im Detail

Auf der Homepage der Marktgemeinde Göllersdorf finden Sie das Ergebnis aller Wahlsprengel als PDF im Detail. So gab es prozentuell gesehen in Eitzersthal die meisten Ja Stimmen, nämlich 89,43 Prozent. Die größte Ablehnung gab es im Wahlsprengel Porrau: Dort stimmten 83,52 Prozent mit einem Nein gegen das Projekt Windpark.