Kinderdorf-Mutter Maria Weber gestorben

Maria Weber, die vor 60 Jahren das erste SOS-Kinderdorf in Tirol mitbegründet hat, ist am Mittwoch gestorben. 1957 übersiedelte sie nach Hinterbrühl. Die Pionierin zog 20 Kinder groß.

Trauer bei SOS-Kinderdorf: Mit Maria Weber ist am Mittwoch eine „Pionierin der ersten Stunde“ im Alter von 92 Jahren gestorben. Sie hatte „vor 60 Jahren als erste SOS-Kinderdorf-Mutter im weltweit ersten SOS-Kinderdorf in Imst in Tirol ihren Beruf und ihre Berufung zu leben begonnen“, heißt es bei SOS-Kinderdorf. Den Schritt habe sie nie bereut und bis zuletzt betont: „Ich würde es sofort wieder machen.“

Alles begann mit einer Spende von 3,60 Schilling

Maria Weber wurde am 3. Mai 1919 im burgenländischen Deutschkreutz geboren. Nach der Schule übersiedelte die Bauerntochter nach Wien und absolvierte die dreijährige Ausbildung zur Pfarrschwester. Ihre erste Anstellung fand sie in Pfunds/Tirol, wo sie erstmals Zuschriften von Hermann Gmeiner erhielt. „Da spendete ich 3,60 Schilling für den Bau von ‚Haus Weihnachten‘. Ich legte also einen Grundstein für genau das Haus, in dem ich 1951 selber SOS-Kinderdorf-Mutter wurde“, erzählte Maria Weber einmal.

Maria Weber sitzt mit Kindern auf einer Bank.

SOS-Kinderdorf

Maria Weber an ihrem 90. Geburtstag

1957 übersiedelte die „Pionierin“ in die neu gegründete Einrichtung in Hinterbrühl (Bezirk Mödling). Sie war hier 20 Jahre lang tätig, ging 1977 in Pension und lebte bis zuletzt im Haus für pensionierte SOS-Kinderdorf-Mütter. Maria Weber hat 20 Kinder großgezogen, mit denen sie bis zuletzt in regem Kontakt gestanden ist. Darüber hinaus freute sie sich über die regelmäßigen Besuche ihrer 50 Enkel und Urenkel. Das Begräbnis findet am 15. Dezember statt.