Volk entscheidet über buddhistisches Zentrum

In Gföhl im Waldviertel (Bezirk Krems) soll eine Stupa gebaut werden, das laut Betreiber „größte Weltfriedensdenkmal Europas“. Zuletzt wurden Gegenstimmen laut, nun kommt es zu einer Volksbefragung.

Die Stupa soll 30 Meter hoch werden, 20 Meter Durchmesser haben und auf einem knapp zwei Hektar großen Grundstück an der B37 entstehen. Der Projektleiter Bob Jun Sunim hofft auf ein Miteinander in Gföhl: „Ich glaube, es gibt überall Menschen mit unterschiedlicher Meinung. Das ist ganz normal und kein Problem.“

Sollte das Projekt realisiert werden, erwartet er einen Besuch des Dalai Lama in Gföhl: „Nächstes Jahr kommt der Dalai Lama im Mai nach Österreich. Wir wollen ihn auch einladen, wenn wir hier Einweihungszeremonie haben.“

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Bürgermeister: „Erwarten uns touristische Attraktion“

Doch vorher gilt es noch einige Hürden zu überwinden. Denn war das Bauwerk in Gföhl ursprünglich kaum umstritten, so mehren sich nun Gegenstimmen. Deshalb wird am Dienstag im Gemeinderat beschlossen, eine Volksbefragung anzusetzen. Bürgermeister Karl Simlinger (ÖVP) ist ein Befürworter des Projekts.

„Wir erwarten uns, dass es eine touristische Attraktion ist und daraus wirtschaftlicher Nutzen gezogen werden kann. Ich glaube, es ist die Aufgabe des Politikers, Weitblick zu haben, dass hier Perspektiven für die Zukunft entstehen können“, sagt Simlinger.

BZÖ-Stadler: „Götzentempel“

BZÖ-Landesobmann Ewald Stadler will die Gegner unterstützen: „Das ist ein Götzentempel, so etwas kann ich als Katholik nicht gutheißen, das brauchen wir im Waldviertel nicht.“

Die katholische Kirche spricht sich für das buddhistische Zentrum aus. Christian Haidinger, Abt des Stifts Altenburg verweist auf das Konzil: „Dort ist eindeutig festgehalten, wie wichtig der interreligiöse Dialog ist und wie wir zu anderen Religionen Brücken schlagen müssen.“ Die Gföhler werden im nächsten Jahr entscheiden.