„Kommissar DNA“ im Stift Klosterneuburg
Vor 26 Jahren wurden die Gräber von Agnes und Adalbert im Stift Klosterneuburg das erste Mal geöffnet. Schon damals gab es Pläne, die Gebeine zu untersuchen, sagte Karl Holubar, Leiter des Archivs im Stift Klosterneuburg.
Leopold III. von Österreich
Als seine wichtigste Gründung gilt Klosterneuburg (1108). Der Legende nach war es die Stelle, an der ihm eine Marienerscheinung den verlorenen Schleier seiner Frau Agnes zeigte.
Adalbert war Vogt des Stiftes Klosterneuburg und aller Klöster, die der Vogtei seines Vaters unterstanden. Er erbte von seiner Mutter zahlreiche Besitzungen bei Mödling und Klosterneuburg sowie im Wienerwald.
„Es gab von damals keine Geburtsurkunde, man weiß von den meisten handelnden Personen höchstens das Todesdatum. Dadurch ist man auf natürliche Quellen angewiesen und die DNA-Untersuchung ist bei einem so lange zurückliegenden Zeitpunkt die einzige Möglichkeit, um wirklich Verwandtschaftsverhältnisse festzustellen.“
ORF
Im Stift Klosterneuburg wurden die Proben für die Untersuchung gezogen
Probenentnahmen waren heikel
„Kommissar DNA“ kam zum Einsatz. Die Skelette von Adalbert und Agnes sind zur Gänze erhalten - die Probenentnahme war eine heikle und aufwendige Angelegenheit. Es wurde mit einer Säge ein Keil aus einem sehr dichten Teil des Oberschenkelknochens herausgeschnitten, zu einem Pulver zermahlen und dann chemisch in Reagenzgläsern untersucht.
Gebeine in Innsbruck untersucht
Das Institut für gerichtliche Medizin in Innsbruck untersuchte die Gebeine. Das Ergebnis war für die Historiker nur teilweise befriedigend. Es ist nun sicher, dass es sich bei den Skeletten um die Gebeine des Heiligen Leopold, seiner Frau Agnes und einem Sohn der beiden handelt - ob es sich dabei um Adalbert handelt, das ist noch nicht geklärt.