Pfarrer Pucher bekommt Essl-Preis
Eine Million Euro Preisgeld werden für das Projekt des 72-jährigen Steirers Wolfgang Pucher verwendet. Ziel ist, obdachlosen Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben und diese wieder an ein geregeltes Leben zu gewöhnen. Dazu bekommen sie eine kleine Wohnung und werden drei Jahre lang betreut.
Obdachlose sollen resozialisiert werden
Die Idee kommt aus den USA, erklärt Martin Essl: „Zwischen 70 und 90 Prozent der Obdachlosen, die dann eine Wohnung gefunden haben, konnten resozialisiert werden. Das heißt, sie wohnen jetzt nachhaltig in den Wohnungen, haben teilweise schon einen Job gefunden. Genau das wollen wir auch in Österreich, nämlich in Salzburg umsetzen.“ Mitte des Jahres sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein, nach drei Jahren sollen insgesamt fünfzig Wohnungen zur Verfügung stehen.
In das Projekt in Salzburg fließt insgesamt eine halbe Million Euro, mit den restlichen 500.000 Euro soll dasselbe Projekt in den nächsten Jahren in einer anderen Landeshauptstadt umgesetzt werden.
APA/Herbert Neubauer
Pucher seit 20 Jahren sozial tätig
Seit mehr als zwanzig Jahren hilft der Preisträger obdachlosen Menschen. 1993 hat Wolfgang Pucher in Graz das erste Vinzidorf gegründet, mehr als dreißig Vinziwerke sind bis heute dazugekommen: „Der Herr Pfarrer Pucher ist ein Sozialunternehmer wie er im Buche steht. Er erkennt ein soziales Problem, sucht nach einer Lösung und setzt diese ganz konsequent um, auch wenn es von außen oft Widerstände gibt“, sagt Essl.
ORF
Der Essl-Sozialpreis wird heuer bereits zum fünften Mal vergeben: „Meine Frau und ich haben vor fünf Jahren die Entscheidung getroffen, einen wesentlichen Teil unseres Vermögens der Gesellschaft zurückzugeben und soziale Innovationen zu unterstützen. Das Ziel ist, möglichst vielen Menschen ein besseres Dasein zu ermöglichen.“ Die offizielle Preisverleihung findet Anfang Juni im Essl-Museum in Klosterneuburg statt.