Schneeberg: 12.000 Euro für Rettungseinsatz

Am Montag sind zwei slowakische Wanderer mit dem Hubschrauber vom Schneeberg gerettet worden. Sie waren laut Bergrettung ohne entsprechende Ausrüstung aufgestiegen. Die Kosten für ihre Rettung: 12.000 Euro.

Der Bergausflug ist für die beiden Slowaken glimpflich ausgegangen. Sie erlitten zwar Erfrierungen, konnten das Spital aber bereits am selben Tag wieder verlassen. Am Montag wurden sie mittels Hubschrauber vom Schneeberg geflogen, nachdem sie dort in Bergnot geraten waren.

Laut Polizei starteten drei Slowaken im Alter von 30, 31 und 33 Jahren am Samstag gegen 9.00 Uhr von der Talstation des Sesselliftes Losenheim zu einer Wanderung. Alle drei „waren mit entsprechender Ausrüstung ausgestattet“, widersprach die Exekutive Meldungen der Bergrettung. Gegen Mittag erreichten die Männer das Hochplateau, von wo der 33-Jährige wieder mit dem Abstieg begann.

Bergrettung

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Trotz extremer Wetterbedingungen mit Schneefall, schlechter Sicht und Windböen mit bis zu 80 km/h pro Stunde setzten die anderen beiden ihre Tour fort. Im Sturm habe einer der Männer dann seine Haube und beide Handschuhe verloren, so die Exekutive. Er zog sich dadurch Erfrierungen zweiten und dritten Grades im Gesicht und an beiden Händen zu. Sein Begleiter erlitt ebenfalls Erfrierungen im Gesicht und eine Verletzung an der Schulter. Die Männer erreichten gegen 17.00 Uhr die Fischerhütte, wo sie im Winterraum die Nacht verbrachten.

Schneesturm verhinderte zunächst die Rettung

Am Sonntag verständigte der 33-Jährige, der am Tag zuvor umgekehrt war, die Einsatzkräfte. Zwei Helfer, die auf einer nahen Hütte ihren Dienst versahen, stiegen daraufhin zu den beiden Wanderern auf, übernahmen die Erstversorgung und alarmierten weitere Mitglieder der Bergrettung. Da die Wetterlage aber nach wie vor nicht für eine Bergung ins Tal geeignet war, brachten sie die Slowaken zu einer anderen Unterkunft, wo sie die Nacht verbringen mussten. Erst heute, Montag, war die Bergung mittels Hubschrauber möglich.

Es war gar nicht so einfach die verletzten Wanderer am Sonntag zu erreichen, so die Bergretter. Nebel und ein schwerer Schneesturm hatten nämlich einen Flug am Sonntag unmöglich gemacht. 25 Einsatzkräfte mussten sich daher mit zwei Akjas zum Abtranport der Verletzten stundenlang durch den hüfthohen Schnee kämpfen sagte der Landeseinsatzleiter der Bergrettung Wolfgang Bierbauer. Die Einsatzkräfte stießen dabei an ihre Grenzen, sagte er.

Möglicherweise müssen Männer Rettung bezahlen

Soviel Aufwand für eine Bergrettung kostet Geld, in diesem Fall ungefähr 12.000 Euro. Alleine für einen Hubschrauberflug entstehen Kosten zwischen 2.500 und 3.500 Euro. Die österreichische Sozialversicherung ersetzt davon maximal 950 Euro.

Die restlichen Kosten werden meist von einer Freizeit-Versicherung abgegolten. Sollten die zwei Slowaken jedoch nicht versichert sein, werden sie die Rechnung der Bergrettung wohl selbst bezahlen müssen.