Streit um Donau-Projekt

Rund um ein Pilotprojekt der Via Donau bei Bad Deutsch-Altenburg ist nun ein heftiger Streit ausgebrochen. Auf der einen Seite mehrere Umweltorganisationen, auf der anderen das Infrastrukturministerium und das Land Niederösterreich.

Die Donau nimmt östlich des Kraftwerks Freudenau regelmäßig Schotter mit, ein bis zwei Zentimeter pro Jahr werden von der Sohle abgetragen. Um eine dauerhafte Vertiefung bis hinunter zum Grundwasser zu verhindern, wird derzeit laufend flussabwärts Schotter ausgebaggert um ihn flussaufwärts wieder einzufüllen.

Mit dem Pilotprojekt bei Bad Deutsch-Altenburg soll versucht werden, durch die Einbringung von 100.000 Kubikmetern extrem grobem Kies diese Abtragungen zu verhindern; verbunden mit weiteren Maßnahmen, etwa die Renaturierung des Donau-Ufers auf drei Kilometern Länge.

Via Donau will noch heuer mit Bau beginnen

Während der WWF und der Nationalpark Donau-Auen für das Projekt sind, haben sich der Umweltdachverband, die Umweltorganisation VIRUS und die Bürgerinitiative Donaufreunde mit heftiger Kritik zu Wort gemeldet. Sie bewerten den Versuch als unzureichend und dem Land Niederösterreich wird wörtlich ein „beispielloser Rechtsbruch“ vorgeworfen, weil das Projekt ohne Umweltverträglichkeitsprüfung genehmigt worden sei.

Im Büro des zuständigen Landesrates Stephan Pernkopf (ÖVP) verweist man darauf, dass ein extra eingeholtes externes Gutachten bestätige, dass für das Pilotprojekt kein UVP-Verfahren nötig sei. Noch heuer will die Via Donau zu bauen beginnen.