Gabmann will 500.000 Euro vom Flughafen

Der ehemalige Flughafen-Wien-Vorstand Ernest Gabmann will von seinem Ex-Arbeitgeber 500.000 Euro. Laut einem Bericht des „Standard“ ist die Klagebeantwortung der Gesellschaft nun fertig, via Anwalt weist sie die Ansprüche und Argumentation Gabmanns zurück.

Der ehemalige Vizelandeshauptmann von Niederösterreich war für den Flughafen von 2009 bis Ende 2011 tätig. Nach Bekanntwerden des Skylink-Debakels wurden die Verträge des Dreiervorstands (schon vor Gabmann an Bord: Herbert Kaufmann und Gerhard Schmid) aufgelöst, Letztere bekamen Abfertigungen und Konsulentenverträge. Gabmanns Vertrag (bis 2014) wurde verkürzt; er ergatterte auch keinen Beratervertrag. Das will er ändern, berichtet der „Standard“.

Gabmann klagt 423.000 Euro ein

Laut Klagsschrift vom 3. Februar verlangt er, dass die Flughafen AG anerkennt, dass sein Vertrag bis 30. September 2014 aufrecht ist. Andernfalls will er die am 15. Dezember 2010 vereinbarte Vertragsverkürzung wegen Irreführung auflösen, und einen Einjahreskonsulentenvertrag, berichtet die APA. Alles in allem (inklusive Bonifikationen aus dem Vorstandsvertrag) klagt er 423.300 Euro ein, zuzüglich Umsatzsteuer macht das 573.300 Euro, berichtet die APA.

Was er sich dem „Standard“-Bericht zufolge vorstellt: „Beratung ... im Bereich der Immobilien- und Standortentwicklung“, im freien Dienstverhältnis und mit freier Diensteinteilung. Der jetzige kaufmännische Chef der Lisa Film argumentiert, er trage „keine Verantwortung für das Kostendebakel“ (Skylink; Anm.), sondern habe „sogar entscheidenden Anteil daran, dass das Projekt wieder ,auf Schiene’ gebracht wurde“. Trotzdem sei er „mit dem Altvorstand gleichsam in einen Topf geworfen“ worden. Und bei der Vertragsveränderung fühlt er sich über den Tisch gezogen. Gabmann habe der Vertragsverkürzung zugestimmt, dafür aber habe man ihm einen Konsulentenvertrag versprochen.

Gabmann habe keinen Fünfjahresvertrag gefordert

Das sei dann nicht in der Vereinbarung gestanden. „Der Kläger quittierte das nicht einmal damit, das Papier zu zerreißen und dem Herrn Aufsichtsrats- und/oder Vorstandsvorsitzenden vor die Füße zu werfen, das wäre wohl die adäquate, aber dem Kläger zu theatralisch erscheinende Reaktion gewesen“, schreibt die Kanzlei Kunz Schima Wallentin laut dem „Standard“.

Also habe Gabmann eingefügt: „Dieser neue Vertrag und Konsulentenvertrag sind ... wortgleich wie mit Herrn Ing. Schmid.“ Dabei hätte der Steuerzahler (die Flughafen AG gehört zu 40 Prozent Wien und Niederösterreich) das alles viel billiger haben können. Ex-Politiker Gabmann jedenfalls habe beim Umstieg in den Flughafen-Vorstand 2009 gar keinen „Fünfjahresvertrag gefordert, sondern wäre mit drei Jahren - ‚aktienrechtliche Luxusvariante‘ - auch vollkommen zufrieden gewesen“, heißt es laut „Standard“ in der Klage.

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