Pfarrgemeinderat: „Freu mich über Ergebnis“

„Ich freu mich über das Ergebnis“, sagt Florian Stangl, der nun definitiv seine Funktion als Pfarrgemeinderat ausüben kann. Seine Homosexualität sorgte für eine Debatte, am Freitag bestätigte die Erzdiözese Wien das Wahlergebnis.

Er sei bereits nach dem Gespräch sehr positiv gestimmt gewesen, sagt Florian Stangl gegenüber dem ORF NÖ, weil es ein „wirklich gutes“ Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn gewesen sei. „Erwarten konnte ich es nicht, aber ich war gespannt was herauskommen wird und freu mich über das Ergebnis.“

Florian Stangl ist homosexuell und lebt in einer eingetragenen Partnerschaft. Bei der Pfarrgemeinderatswahl in Stützenhofen erhielt er rund 90 Prozent der Stimmen. Bei einem Lokalaugenschein des ORF NÖ in Stützenhofen, kurz nach der Wahl, zeigte man sich kampfbereit, viele Gemeindemitglieder hielten zu dem homosexuellen Mann, während Pfarrer und Diözese das Ergebnis vorerst nicht hinnehmen wollten. Nach einem Gespräch des Kardinals mit dem Betroffenen und Beratungen verkündete die Diözese am Freitagnachmittag, dass man keinen Einspruch gegen die am 18. März durchgeführte Pfarrgemeinderatswahl in der Weinviertler Pfarre Stützenhofen erhebe und deren Ergebnis bestätige - mehr dazu in Homosexueller Pfarrgemeinderat bestätigt.

„Leben und Pfarrgemeinderat sind zu vereinbaren“

Florian Stangl ist jedenfalls davon überzeugt, dass er sein Leben und seine Arbeit im Pfarrgemeinderat vereinbaren kann. Nachdem er noch nie im Pfarrgemeinderat war, könne er derzeit noch nicht sagen, welche Aufgaben auf ihn zukommen. Es wäre jedenfalls schön, so sagt er, wenn sein Fall etwas für die katholische Kirche bewirken würde. „Die Stellungnahme des Kardinals lässt doch ein bisschen auf eine Öffnung für, sagen wir alternative Lebensweisen, schließen. Ich hoffe, dass es in diese Richtung geht.“

Der Bischofsrat habe laut der Erzdiözese jedoch den Auftrag erhalten, „in der Pfarrgemeinderatsordnung die Voraussetzungen für eine Kandidatur im Kontext weitergehender Überlegungen zu Wesen und Aufgabe des Pfarrgemeinderats präziser zu fassen“. Florian Stangl weiß nicht in welche Richtung diese Änderung gehen wird, er sagt aber selbst, dass der Paragraph sehr wenig präzise formuliert sei, und er hofft, dass dieser „ausgedeutscht“ wird. Dass es dadurch künftig schwieriger werde ein Teil des Pfarrgemeinderats zu sein, hoffe er aber nicht. „Eher das Gegenteil, dass es für ein breiteres Spektrum an Menschen möglich sein wird, sich in der Pfarre zu engagieren“, so Stangl.

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