Tausende Christbäume erfroren

Die Christbaumbauern klagen über Verluste in Millionenhöhe durch die Frostschäden in der Nacht auf Freitag. In den kommenden Jahren werden die Landwirte wohl keine Gewinne schreiben. Viele sind in ihrer Existenz bedroht.

Minus zwei Grad und starker Ostwind - nach zuvor bereits hochsommerlichen Temperaturen - in der Nacht auf Freitag setzten den Pflanzen zu. Im Weinviertel klagt man insbesondere über Ernteausfällen bei Wein, Kürbissen und Erdäpfel - mehr dazu in Frost vernichtete Wein und Erdäpfel

Im Waldviertel erfroren hingegen viele junge Tannenwipfel. „Die Bäume waren schon voll im Austrieb. Und jetzt sind die Bäume so geschädigt, dass der ganze frische Austrieb kaputt ist“, sagt Franz Raith, Obmann der ARGE NÖ der Christbaumproduzenten.

Viele Tannen mit braunen Trieben

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20 bis 40 Prozent der Christbäume sind wahrscheinlich nicht mehr zu retten

Nur ein Zehntel für Weihnachten brauchbar

In ganz Niederösterreich sind zwischen 20 und 40 Prozent aller Christbäume nicht mehr zu retten, schätzen die Bauern. Bei der Hälfte aller Tannen hofft man darauf, dass sie sich in den nächsten Jahren erholen und nur 10 Prozent werden heuer zu Weihnachten in den Handel kommen. Der heimische Bedarf sollte damit gedeckt sein - der Aufwand dafür ist aber enorm.

Die einzige Chance, die Bäume zu retten, ist, die braunen, kaputten Austriebe zu entfernen, damit die nachwachsende Knospe wieder Platz hat, erklärt Raith.

Arbeiter auf Stelzen zwischen Christbäumen

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Arbeiter auf Stelzen versuchen, die Bäume durch abzwicken zu retten

Das übernehmen nun zusätzliche Arbeiter. Auf Stelzen müssen die Bäume nun vermehrt gezwickt werden, weil sie sonst die Energie aus den abgestorbenen Wipfeln ins Längenwachstum stecken und zu hoch und hager werden.

Frostschäden zum Teil existenzbedrohend

Das ist ein Aufwand, den sich gerade kleinere Bauern nicht leisten können. Für etwa ein Drittel der Christbaumbauern sind die Frostschäden existenziell bedrohend.

„Es bedeutet für unseren Betrieb, dass wir vielleicht zur Gänze aufhören werden - oder zumindest die Fläche stark reduzieren“, sagt Herbert Haslinger, Christbaumbauer aus Unterpfaffendorf.

Christbaum mit braunen Trieben

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Tausende Christbäume sind erfroren

Kein Gewinn für die nächsten Jahre

Die Schäden werden in ganz Niederösterreich auf mehrere hundert Mio. Euro geschätzt. In den kommenden drei, vier Jahren werden die Christbaumbauern jedenfalls keinen Gewinn erwirtschaften können, meint Obmann Franz Raith.