Sturm hebelt Eisentor aus: Zwei Schwerverletzte

Ein schweres Unwetter ist gestern über den Süden Niederösterreichs gezogen. Auf dem Flugplatz Wiener Neustadt wurde ein mehrere hundert Kilogramm schweres Eisentor ausgehebelt. Das Schiebetor verletzte zwei Wiener schwer.

Der orkanartige Sturm riss das fünf mal fünf Meter große und hunderte Kilogramm schwere Eisentor aus der Verankerung einer Garage. Das Tor traf zwei Wiener im Alter von 57 und 65 Jahren. Die Männer, ein Pilot und ein Fluggast, wurden eingeklemmt. Sie konnten von Augenzeugen, die ebenfalls in der Garage Unterschlupf fanden, mit vereinten Kräften gerettet werden. Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurden die Männer mit Rücken- und Beckenverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Ein Verletzter konnte bereits wieder das Krankenhaus verlassen.

Eisentor liegt am Boden

Polizeiinspektion Josefstadt

Dieses Eisentor fiel auf die Männer.

Dutzende Keller überflutet

Am Sonntagnachmittag zog eine kurze aber heftige Gewitterzelle mit Sturmböen und Starkregen über den Süden Niederösterreich. Besonders stark betroffen waren eben die Bezirke Wiener Neustadt und Baden. 165 Keller wurden ebenso wie Straßen überflutet, Bäume stürzten auf Stromleitungen. 265 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Nacht.

Keller wurden überflutet

Das etwa 45-minütige Unwetter im Bezirk Wiener Neustadt betraf laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger neben der Bezirksstadt selbst die Gemeinden Sollenau, Felixdorf und Theresienfeld. In Hölles soll der Hagel laut Feuerwehr 20 Zentimeter hoch gelegen sein. „Das war wie eine Winterlandschaft, auch eineinhalb Stunden später hat es noch so ausgesehen, als ob Schneewechten am Straßenrand liegen“, sagt etwa Franz Wöhrer, Bezirksfeuerwehrkommandant von Wiener Neustadt. Auch Resperger spricht von Weltuntergangsstimmung.

Die Gewitter erreichten in der Folge auch Enzesfeld-Lindabrunn und Leobersdorf im Bezirk Baden. Die Feuerwehr Leobersdorf musste allein zu drei Aquaplaning-Unfällen auf der A2 ausrücken. Resperger zufolge blieb es jeweils bei Blechschäden. In Blumau kam es durch Blitzschlag zu einem Fahrzeugbrand.

Etwa eine Million Euro Schaden

In Steinabrückl drang durch den starken Regen das Wasser ins Gebäude des Kindergartens. In Wiener Neustadt warf der Sturm außerdem eine große Plakatwand um. Die Werbetafel flog auf vier Autos. Die Höhe des Schadens ist noch unklar.

Erst am 18. Mai hat es massive Frostschäden gegeben, „das was der Frost nicht geschafft hat zu vernichten, hat jetzt der Hagel gemacht. Der Schaden ist enorm“, sagt Wöhrer. Laut Hagelversicherung sind durch das Unwetter Schäden von etwa einer Million Euro entstanden - vor allem Ackerkulturen und Weingärten wurden zerstört.