Wetter vernichtet Wachauer Marillen

Nicht nur bei Erdbeeren, auch bei Marillen, Äpfeln und Birnen müssen die Obstbauern heuer mit massiven Ernteeinbußen kämpfen. Eine bitterkalte Frostnacht im Mai hat bis zu 90 Prozent der Ernte vernichtet. Auch die Marillen in der Wachau sind betroffen.

Derzeit sind im ganzen Land Schadenskommissionen der Landwirtschaftskammer unterwegs - das Land hat eine Soforthilfe von fünf Millionen Euro zugesagt, als Überbrückungshilfe für die betroffenen Bauern. Hunderte Obstbauern haben Schäden gemeldet, hunderte Hektar Fläche sind betroffen.

Den schlimmsten Schaden hat der Frost im Weinviertel angerichtet. Dort sind bis zu 90 Prozent der Äpfel, Birnen und Marillen in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai erfroren und abgefallen. Die Früchte, die auf den Bäumen geblieben sind, sind im Kern braun verfärbt und können nicht als hochwertige Ware verkauft werden, berichtet ein Obstbauer aus Stockerau.

Ausfälle bis zu 90 Prozent

Auch die Wachauer Marille ist massiv betroffen. Die Ernte, die Mitte Juli beginnen soll, wird ebenfalls um 80 bis 90 Prozent geringer ausfallen als im Schnitt. Das wird sich auch auf den Preis auswirken, der sicher um einige Prozent steigen wird, heißt es aus der Landwirtschaftskammer.

Wie sich der Frost auf die Obstkulturen ausgewirkt hat, ist selbst regional sehr unterschiedlich. Vor allem Kulturen auf ebenen Flächen oder in Senken sind massiv betroffen, Bäumen in Hanglagen weniger. So gibt es etwa Obstgärten, die fast unversehrt geblieben sind. „Zwei oder drei Kilometer ist praktisch nichts mehr übrig“, heißt es aus der Landwirtschaftskammer.