Flughafen schickt Shop-Betreiber in Konkurs

Der Flughafen Schwechat kündigt die Verträge mit einem seiner wichtigsten Shop-Betreiber. Laut Flughafen hat die Firmengruppe Sardana hohe Mietrückstände. 15 Prozent der Geschäftsflächen am neuen Terminal bleiben vorerst geschlossen.

15 Prozent der Geschäftsflächen am neuen Terminal Check-In 3 müssen derzeit hinter Planen versteckt werden, weil sie vom Vertragspartner Sardana nicht ausgebaut worden sein sollen. Laut einem Flughafensprecher laufen mehrere Exekutionsverfahren gegen die Firmengruppe.

Außerdem gebe es eine Räumungsklage, denn die neuen Geschäftsflächen sollen rasch an andere Geschäftspartner übergeben werden. Insgesamt soll Sardana dem Flughafen mehr als eine Million Euro schulden. Der Flughafen hat gegen Sardana nun einen Konkursantrag beim Landesgericht Korneuburg eingebracht.

Sardana: „Retourkutsche des Vorstands“

Für den aus Indien stammenden Geschäftsmann Rakesh Sardana kommen diese Maßnahmen völlig überraschend. Er ist seit 30 Jahren am Flughafen aktiv und betreibt etwa 40 Bekleidungs-, Souvenir- und Schmuckgeschäfte am Airport in Schwechat. Sardana sieht an der Vorgangsweise des Flughafens eine Retourkutsche des Flughafen-Vorstands, weil im Rahmen der BUWOG-Affäre bekannt geworden sei, dass man gegen ihn lobbyiert habe. Deswegen habe Sardana selbst Forderungen gegen den Flughafen gestellt. Das weist der Flughafen gegenüber noe.ORF.at zurück.

„Die Flughafen Wien AG bedauert diese Entwicklung, aber Höhe und Dauer der Außenstände bzw. der nichterfolgte Ausbau der Geschäfte erlaubten kein weiteres Zuwarten“. Für den Erlösentgang sei im ersten Quartal bereits Vorsorge getroffen worden. Auf die Gewinnprognose des börsenotierten Flughafens habe dies daher keine Auswirkung, heißt es in einer Aussendung.