Zahl der Asylanträge steigt wieder

Anlässlich des Weltflüchtlingstags ist auf das Leid der Flüchtlinge aufmerksam gemacht worden. In NÖ hoffen derzeit 3.300 Flüchtlinge in 60 verschiedenen Einrichtungen auf einen positiven Asylbescheid. Die Zahl der Asylanträge steigt wieder.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Asylwerber in Österreich im Jahresvergleich wieder um 30 Prozent angestiegen. Im Erstaufnahmelager Traiskirchen, das für die Betreuung von 800 Menschen ausgelegt ist, wird diese Zahl derzeit überschritten. Die steigende Zahl der Flüchtlinge verschärft auch die Situation bei der Unterbringung außerhalb des Erstaufnahmezentrums.

Oft sind es kleine, von Wirten geführte Pensionen, in denen die Flüchtlingswerber wohnen. Für Kost und Logis erhält der Wirt rund 17 Euro pro Tag und Person. Zum Teil sind Flüchtlinge auch in Flüchtlingsquartieren von Hilfsorganisationen untergebracht.

Caritas kritisiert lange Verfahren

Dort müssten sie oft Jahre auf eine Entscheidung im Asylverfahren warten, kritisieren Hilfsorganisationen anlässlich des Weltflüchtlingstages. In dieser Zeit seien sie zur Untätigkeit verurteilt, bemängelt die Caritas. „Ein großes Problem ist, dass die Verfahren sehr lange dauern. Während dieser Zeit sind die Menschen zum Warten verdammt. Sie kämpfen damit, wie sie den Alltag verbringen und den Tag füllen“, sagt Johannes Jurka, Leiter des Flüchtlingheims St. Gabriel.

Vor allem jüngere Männer wissen oft nicht, was sie mit der Zeit anfangen sollen, während die Frauen im Heim meist mit dem Haushalt oder den Kindern beschäftigt sind. Die Caritas fordert, den Arbeitsmarkt für Asylwerber nach sechs Monaten zu öffnen und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, eine Lehre zu beginnen.