Shop-Streit am Flughafen eskaliert

Der Streit des Flughafens Schwechat mit dem größten Shopbetreiber am Airport, Rakesh Sardana, verschärft sich. Der Flughafen prüft, unter welchen Umständen die Verträge mit Sardana zustande gekommen waren. Der Flughafen bestätigte einen Bericht des „trend“.

Hintergrund der Streitereien sind unter anderem auch langjährige Gerüchte, dass der indische Geschäftsmann bei der Vergabe der Geschäftsflächen immer wieder bevorzugt worden sei. Vor allem seine guten Kontakte zum früheren Flughafenvorstand Ernest Gabmann sind ein Thema.

Zuvor schon stellte der Airport einen Insolvenzantrag gegen Sardana wegen auflaufender Mietrückstände und kündigte dessen Bestandsverträge - mehr dazu in Flughafen schickt Shop-Betreiber in Konkurs. Auch die NÖ Gebietskrankenkasse schloss sich diesem Antrag an, berichtete die „Wiener Zeitung“ am Wochenende unter Berufung auf Gerhard Stoiber, stellvertretender Generaldirektor der GKK NÖ. Der Versuch, Stundungen und Ratenzahlungen zu vereinbaren, sei gescheitert.

Flughafen stellt Insolvenzantrag gegen Sardana

Sardana seinerseits betonte am Sonntag, dass von dem Insolvenz-Szenario für seine Firmen keine Rede sein könne. „Meine am Flughafen tätigen Gesellschaften sind liquide“, sagte er. „Es ist genau umgekehrt, den Forderungen des Flughafens an mich stehen weitaus größere Forderungen von mir an den Flughafen gegenüber“. Beim Flughafen hieß es am Sonntag, dass von den Forderungen Sardanas nichts bekannt sei.

Die Forderungen würden einerseits aus wirtschaftlichem Schaden durch eine „Schmutzkübelkampagne“ des Flughafens gegen ihn und seine Familie stammen, und andererseits aus Geschäften, bei denen sich der Flughafen nicht an Abmachungen gehalten habe, so ein Sprecher Sardana. Um welche Geschäfte es konkret ging, wollte der Sprecher nicht sagen. Im Rahmen der Kampagne habe der Flughafen das Ziel gehabt, seinen Ruf öffentlich zu diskreditieren und seine Familie beschatten lassen.

Sardana kündigt Widerstand an

Der Flughafen wies diese Vorwürfe zurück. „Diese Vorwürfe weisen auf Ereignisse hin, die sich vor neun Jahren zugetragen haben und sind Gegenstand längst öffentlich bekannter behördlicher Ermittlungen “, sagte ein Sprecher des Flughafens gegenüber noe.ORF.at. Außerdem habe die Causa nichts mit dem Insolvenzantrag und den Mietrückständen zu tun.

Gegen die Kündigung der Verträge kündigte Sardana im „trend“ jedenfalls Widerstand an: „Die Kündigungen der Flächen sind weder rechtskräftig noch rechtskonform. Der Flughafen hat auf Jahre hinaus keine Chance, sie zurückzubekommen. Ich wundere mich, warum man sich auf so ein juristisches Gemetzel einlässt.“