St. Pölten erhält Güterzugumfahrung

Am Freitagvormittag ist in St. Pölten der Tunnelanschlag für den Pummersdorfer Tunnel erfolgt. Er ist das Kernstück der Güterzugumfahrung der Landeshauptstadt zwischen St.Pölten und Loosdorf. Das Projekt ist Teil des Ausbaus der Westbahn.

Die Güterzugumfahrung wird in vier Bauabschnitten auf einer Länge von 24,7 Kilometern errichtet. Ein Kernstück ist dabei der 3,5 Kilometer lange Pummersdorfer Tunnel, der bis 2014 gebaut werden soll. Mit etwa 80 Millionen Euro ist das Projekt eines von vielen Investitionen auf der Schiene, sagte Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ). Sie verwies beim Tunnelanschlag darauf, dass mit den umfangreichen Investitionen die Bahn ein wirklicher Konkurrent zur Straße werde, das sei gerade im Bereich des Güterverkehrs etwas ganz Wichtiges.

Außenansicht des Tunnels

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ÖBB-Ziel: Güterzüge raus aus den Städten

Bei den ÖBB heißt es, dass man mehr Kapazität auf der Schiene brauche. Im Bereich des Güterverkehrs soll der viergleisige Ausbau der Westbahn zwischen Wien und Wels zu einer Verdoppelung der Kapazität führen. Ziel sei es, die Güterzüge aus den Städten zu bekommen und das gelte auch für St. Pölten.

Tunnelanstich

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Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP) sieht durch das Projekt und die neue Westbahntrasse vor allem auch für die Pendler Vorteile. Man könne dort nun Viertelstundentakte in der Hauptverkehrszeit neu einführen, sagte er. Bis 2017 wird an der Güterzugumfahrung gebaut, ab dann werden die Züge mit bis zu 120 Kilometer pro Stunde fahren und den St. Pöltner Hauptbahnhof vom Güterverkehr entlasten.

Der 3,5 Kilometer lange, zweigleisige Pummersdorfer Tunnel verläuft 500 Meter hinter der Anschlussstelle St. Pölten bis nach Völlerndorf. Er führt nördlich der Ortschaft Pummersdorf vorbei, unterquert die Mariazeller Bahn und endet nahe der Landesstraße 5157, wo sich das Westportal befindet.