Westbahn will im Tullnerfeld halten

Im Dezember wird der Bahnhof Tullnerfeld an der neuen Westbahnstrecke eröffnet. Seit Wochen wird darüber diskutiert, welche Züge halten werden. Während die ÖBB zögern, will die Westbahn den Bahnhof stündlich anfahren.

Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) sprach am Mittwoch von einer „idealen Einstiegsstelle“ für Pendler nach Wien und St. Pölten. Der Haken dabei: Die ÖBB seien bisher nicht bereit gewesen, einen Halt einzurichten. Nun wurde mit der mehrheitlich privaten Westbahn eine Lösung gefunden, die allerdings nur mit einem Zugeständnis der ÖBB möglich ist: „Wenn der Railjet in Wien drei Minuten früher startet, wären alle Probleme gelöst.“

ÖBB zeigen sich gesprächsbereit

Die Westbahn habe einen stündlichen Halt zugesichert. Von Salzburg Richtung Wien sei das möglich und daher fix, in der Gegenrichtung müssten aber die ÖBB-Züge und die Westbahn um drei Minuten früher vom Westbahnhof abfahren. Es sei das Ziel, neue Kunden zu gewinnen, erklärte Westbahn-Geschäftsführer Erich Forster. Die ÖBB zeigen sich grundsätzlich bereit für eine Lösung. Alle Auswirkungen auf Anschlüsse müssen aber zuerst überprüft werden, sagt ein Sprecher.

Rudolf Friewald (ÖVP), Bürgermeister der Gemeinde Michelhausen, in deren Gebiet der neue Bahnhof liegt, erinnerte an den Jahrzehnte zurückliegenden Widerstand gegen die Hochleistungsstrecke. Die einstigen Kritiker würden nun sehr genau beobachten, ob die damaligen Zusagen eingehalten würden. Man hätte kein Verständnis, wenn es an drei Minuten scheitern sollte, dass Pendlern (und Schülern) eine Verkehrsanbindung geboten wird. Der Bahnhof Tullnerfeld binde darüber hinaus aber auch das Waldviertel an den Fernverkehr an.

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