Flüchtlinge in Lastwagen eingesperrt

Bei einer Lkw-Kontrolle in Wr. Neudorf wurden drei Männer aus Afghanistan gefunden. Entgegen erster Vermutungen der Zollbehörden dürften sie aber nicht vier Wochen, sondern einige Tage in dem Laderaum eingesperrt gewesen sein.

Die drei Männer im Alter von 16, 25 und 34 Jahren wurden bei der Abfertigung eines türkischen Lkw gefunden wurden, so die Zollbehörde.

Männer ernährten sich von Babynahrung

Sie sind auf Paletten mit abgelaufener Babynahrung gelegen. Von dem Inhalt der Gläser und Fläschchen dürften sich die Männer während der Fahrt auch ernährt haben. Laut eigenen Angaben waren sie seit drei Tagen unterwegs und wollten nach Italien und Norwegen. Über die Dauer der Reise gibt es jedoch unterschiedliche Angaben.

Den Zolldokumenten zufolge müssten die Flüchtlinge dort schon seit vier Wochen eingesperrt gewesen sein. Denn der Laster stand bereits seit 16. Juni in Bulgarien unter Zollverschluss, das heißt er wurde verplombt. Theoretisch kann die Ladefläche dann nicht mehr geöffnet werden. Der türkische Fahrer habe den Lkw am 5. Juli übernommen. Von den versteckten Passagieren will er nichts bemerkt haben.

Verzehrte Nahrung deutet auf tagelange Reise hin

Die Polizei betont jedoch, dass der Zeitraum von mehreren Wochen unrealistisch sei. „Es wurden einige Flaschen mit Flüssigkeit, aber auch Kekse und andere Nahrungsmittel verzehrt. Gleichzeitig haben die geschleppten Personen auch ihre Notdurft in diese Leergebinde verrichtet. Hier erkennt man sehr deutlich, dass es sich um einige Tage, niemals aber um mehrere Wochen gehandelt haben kann“, sagt Wolfgang Nicham, Bezirkspolizeikommandant Mödling.

Die Flüchtlinge sind zunächst in die Betreuungsstelle St. Gabriel gebracht worden, wo sie sich duschen konnten und frische Kleidung bekommen haben. Inzwischen sind sie im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen, wo sie um Asyl angesucht haben. Der Lkw-Fahrer wurde wegen des Verdachts der Schlepperei auf freiem Fuß angezeigt.

Auf der Innkreisautobahn (A8) bei Kematen am Innbach (Oberösterreich) wurde unterdessen ein völlig überfüllter Kleinbus gestoppt. 15 Personen waren in dem Fahrzeug, das nur neun Sitze hat, regelrecht eingepfercht - mehr dazu in 15 Rumänen in Kleinbus gestoppt (ooe.ORF.at).