Hochwasserschutz: Ausbau geht weiter
Ein Beispiel für einen kürzlich fertiggestellten Hochwasserschutz an der Donau ist Oberarnsdorf und Rührsdorf (Bezirk Krems). Dort hat es zehn Jahre gedauert. Nun gibt es aber auch hier, am südlichen Donauufer gegenüber von Spitz, Schutzbauten. Sie sind knapp zwei Kilometer lang. Bisher mussten die Oberarnsdorfer bei Hochwasser auch immer mit Überflutungen leben, jetzt ist man so gut wie möglich geschützt, sagt Bürgermeister Erich Polz.
Man habe jetzt, mit den mobilen Elementen, die im Bedarfsfall eingesetzt werden können, eine Schutzhöhe von fünfeinhalb Metern und das hätte beim Jahrhunderthochwasser 2002 als Schutz vor den Fluten gereicht. Die neuen Bauten in Oberarnsdorf und Rührsdorf sind nur ein Beispiel dafür, dass man nun den Ausbau des Hochwasserschutzes in der Wachau vorantreibt.
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Nördliches Donauufer schon gut geschützt
Bereits fertiggstellt sind die Hochwasserschutzbauten in Spitz, Ybbs, Persenbeug und Weissenkirchen, auch Krems ist seit etlichen Jahren schon gut geschützt. Als nächstes stehen jetzt die Schutzbauten für Melk, Dürnstein und Rossatz an.
Doch das Hochwasser kommt nicht nur von der Donau, sondern auch von den Flüssen im Hinterland- wie etwa dem Kamp, er ist wie sich 2002 zeigte nur schwer zu bändigen. An seinem Unterlauf werden in den kommenden Monaten Hochwasserschutzbauten errichtet und zwar in Grafenwörth, Grafenegg, Rohrendorf, Gedersdorf und Hadersdorf. Zusätzlich wird es Rückhaltebecken geben.
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Schutzdamm an der March soll Ende 2012 fertig sein
Noch immer gebaut wird am Hochwasserschutzdamm der March. Die Sanierungsarbeiten starteten im Oktober 2006, bis Frühjahr 2008 waren die ersten Abschnitte des Dammes saniert. In den darauffolgenden Jahren gab es schwierige Wetterverhältnisse, hieß es bei der Verantwortlichen „via donau“, es konnte kaum gebaut werden. Aktuell ist der Hochwasserschutz auf einer Länge von rund 54 Kilometer fertig, das entspricht rund 80 Prozent des gesamten Dammsystems. Derzeit wird am letzten Viertel der Dammsanierung gearbeitet. Die Fertigstellung des gesamten Hochwasserschutzdammes ist für Ende 2012 geplant.
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Es müssen nicht immer Schutzdämme sein
Wo Platz ist, werden keine Hochwasserschutzbauten errichtet, wie etwa am Kremsfluss in Senftenberg. Hier wurde das Flussbett verbreitert und Uferzonen geschaffen.Im Bereich der Ortschaft war das möglich, da der Kremsfluss dort nicht so eingeengt ist, allerdings musste das Flussbett zur Sanierung aus einer engen Betonrinne, in der der Fluss viele Jahre geführt wurde, befreit werden. In Krems selbst wiederum entstanden durch den Hochwasserschutzbau neue Lebensräume für die Menschen mit Erholungszonen.
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Generell müssen Gemeinden, die um einen Hochwasserschutz ansuchen, die Planung dafür vorfinanzieren und auch die wasserrechtlichen Bewilligungen einholen. Erst dann kann gebaut werden, je nach verfügbarem Geld aus dem Katastrophenfonds und einer Prioritätenliste, die von Verantwortlichen im Land erstellt wird. Man errichte gemeinsam mit den Gemeinden, was möglich ist, sagt der zuständige Landesrat für Katastrophenschutz, Stephan Pernkopf (ÖVP). Es sei entscheidend, dass es einen Ausbauplan gebe, der in den nächsten Jahren umgesetzt werde, versprach Pernkopf.
Gefährdete Gebiete ab 2023 gut geschützt
Dieser Ausbau wird voraussichtlich bis 2023 dauern. Dann werde man nach Ansicht von Experten den Großteil der gefährdeten Gebiete in Niederösterreich so gut wie möglich vor Jahrhunderthochwässern geschützt haben. Bis dahin müssen dafür aber Jahr für Jahr rund 65 Millionen Euro investiert werden.