Schlumberger zieht Produktion aus Wien ab

Schlumberger will seine gesamte Produktion von Wien nach Bad Vöslau verlegen. In Bad Vöslau soll der Personalstand dadurch von fünf auf 35 Mitarbeiter ansteigen. Doch nicht alle sind mit den Plänen des Sektherstellers einverstanden.

Derzeit wird beim Sekthersteller Schlumberger die Ware zwischen mehreren Standorten hin und her transportiert, sagt Wolfgang Spiller, Vorstandsmitglied beim Sekthersteller Schlumberger. Denn im Moment findet nur ein Teil der Sektproduktion in Bad Vöslau statt, etwa die Vergärung. Für die übrigen Produktionsschritte wird der halbfertige Sekt mit dem Lkw zur Fertigstellung nach Wien und dann über einen Spediteur in Achau in den Handel gebracht.

In den nächsten drei Jahren soll das geändert werden, sagt Spiller. Der fertige Sekt soll dann von Bad Vöslau direkt nach Achau gebracht werden. Um diese Pläne umzusetzen, braucht Schlumberger in Bad Vöslau eine zusätzliche Fläche von 3.000 Quadratmetern.

Sektkellerei

APA/OTS/Zolles

Anrainer protestieren gegen Ausbau

Dagegen laufen die Anrainer in Bad Vöslau Sturm. Sie befürchten, dass die Landschaft durch eine neue Produktionshalle verschandelt wird. Außerdem sorgen sie sich über zusätzlichen Verkehrslärm in den schmalen Gassen. Der Gründungsstandort von Schlumberger in Bad Vöslau liegt heute mitten in einem Wohngebiet. Schlumberger versucht zu beruhigen: Man wolle nichts unternehmen, was den Interessen der Anrainer entgegenstehe.

Das Ziel ist jedenfalls, dass die gesamte Produktion von Wien nach Bad Vöslau übersiedelt wird. Am Standort in der Wiener Heiligenstädter Straße soll lediglich die Verwaltung verbleiben. Ein Verkauf der Immobilie in Wien ist kein Thema. Das Gebäude werde auch gebraucht, da Schlumberger 2009 den Konkurrenten Hochriegl übernommen hätte. In Bad Vöslau wird der Wein derzeit ausgebaut, vergoren und abgefüllt. Alle übrigen Arbeitsschritte wie etwa das Rütteln sowie die Auslieferung der Flaschen werden in der Heiligenstädter Straße abgewickelt.