Dritter Seeadler in Folge vergiftet

Am Ortsrand von Rabensburg (Bezirk Mistelbach) hat ein Spaziergänger einen getöteten Seeadler gefunden. Das Tier wurde laut WWF vergiftet. Im März sind bereits zwei Seeadler auf die gleiche Weise getötet worden.

Das Tier war, so der WWF in einer Aussendung am Freitag, mit dem eigentlich seit 2008 EU-weit verbotenen Pestizid Carbofuran vergiftet worden. Die unter strengem Artenschutz stehenden Greifvögel fallen den offensichtlich immer noch gehorteten Lagerbeständen des Nervengifts aber nach wie vor zum Opfer.

Täter drohen bis zu zwei Jahre Haft

„Illegale Abschüsse und Vergiftung sind derzeit das größte Problem für die Wiederausbreitung des Seeadlers in Österreich,“ stellte Christian Pichler, Leiter des WWF-Seeadler-Schutzprogramms, fest. Dabei würden diese klar die internationalen Schutzbemühungen für den Seeadler torpedieren.

Der WWF und der Niederösterreichische Landesjagdverband hoffen, den Täter bald auszuforschen. Diesem drohen bis zu zwei Jahre Haft wegen Verstoßes gegen Paragraf 182 StGB. Ein Weinviertler, der vor wenigen Wochen bereits ermittelt wurde, muss mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe, Entzug der Jagdkarte und einer Geldstrafe rechnen, da er über Jahre hinweg Schlageisen zur Verfolgung von Greifvögeln eingesetzt hatte.

Seit 2007 elf Adler illegal getötet

Insgesamt sind im Weinviertel seit 2007 elf See- und Kaiseradler illegal getötet worden - mehr als irgendwo sonst in Österreich. Peter Lebersorger von der Zentralstelle der Landesjagdverbände zeigte sich betroffen: „Der Landesjagdverband hat in den letzten Jahren sehr viel Aufklärungsarbeit im Weinviertel geleistet und zahlreiche Schutzbemühungen für die See- und Kaiseradler unterstützt. Leider lassen sich manche Personen dennoch nicht von ihrem illegalen Handwerk abhalten.“

Im Bezirk Gänserndorf wurden bereits im März zwei Seeadler mit Pestizid Carbofuran vergiftet - mehr dazu in Zwei Seeadler im Weinviertel vergiftet.

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