Nach Protest: Klasse bleibt bestehen

In der Hauptschule I in Tulln hätte eine erste Klasse wieder aufgelöst und die 17 Kinder auf zwei Schulen aufgeteilt werden sollen. Die Eltern protestierten. Mit Erfolg: Die Klasse bleibt vorerst bestehen, heißt es vom Landesschulrat.

Am Freitag fand in der 1c der Hauptschule I in Tulln kein Unterricht mehr statt. Die Eltern und ihre Kinder kamen trotzdem und organisierten den Unterricht selbst. Einige Stunden später kam die Nachricht, dass die Klasse vorerst bestehen bleibt. Der Landesschulrat stellte aber die Bedingung, dass im Laufe des Jahres einige Kinder aus dem Gymnasium wieder zurück in die Hauptschule wechseln. Sollten es nicht mehr Kinder werden, müsse später geteilt werden, heißt es von der Schulbehörde.

„Ich will nicht weg“

Vor Schulbeginn meldeten sich mehr Kinder in der Hauptschule an, als dann tatsächlich kamen. Laut Gesetz durften aufgrund der Schülerzahl nur fünf statt sechs erste Hauptschulklassen gebildet werden, die 1c sollte also wieder aufgelöst werden. Erst am Mittwoch erfuhren die Eltern und die Schüler von der Entscheidung. Zwei Tage später hätten die Kinder bereits in ihren neuen Klassen sitzen sollen.

„Die Lehrer sagen, ich muss in die Hauptschule II, aber ich will hier bleiben“, sagte Anatolio aus der 1c am Mittwoch. „Viele Freunde von der alten Schule sind da“, so Lara und Tobias meint: „Ich will nicht weg, wir haben schon viele neue Freunde gefunden“.

Eltern sitzen mit Kindern in der Klasse

ORF

Hartnäckigkeit zahlte sich aus

Die Eltern fühlten sich vor den Kopf gestoßen. „Es ist eine Sauerei, wir haben es am Mittwoch um 19.00 Uhr erfahren und am Freitag sollen die Kinder in eine andere Schule gehen“, sagt etwa Marlene Werner aus Langenrohr. „Ich habe die für mein Kind beste Schule ausgesucht, und jetzt wird mein Kind einfach einer Schule zugeteilt, es soll in jene gehen, die ich kategorisch ausgeschlossen habe“, sagte Florian Dauböck aus Langenrohr.

„Ich sehe das nicht ein, ich mache alles dafür, dass mein Kind an dieser Schule bleiben kann, sollen sie mich abführen - das ist mir egal“, sagte Martina Trünkel am Mittwoch aus Freundorf-Baumgarten kampfbereit. Die Hartnäckigkeit sollte sich lohnen.